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www.rhetorik.ch aktuell: (06. Jun, 2009)

Der Deltenre Abgang

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Ingrid Deltenre SF-Direktorin tritt überraschend zurück. Sie wird Generaldirektorin der European Broadcast Union (EBU) in Genf. Seit 6 Jahren führt sie das Schweizer Fernsehen SF. Interim Chef wird Ueli Haldimann. Als Nachfolger werden nach Basler Zeitung Ruedi Matter (Radio Chefredaktor), Christoph Bürge (Unterhaltungschef beim deutschen Privatsender Sat 1) und Catherine Mühlemann, (bis 2008 MTV Networks Leitung) gehandelt.

Für die NZZ ist der Abgang keine Überraschung. Zusammenfassung:: Man hat es zwar nicht erwartet, doch leuchtet Deltenres Wechsel zum EBU ein: Da DRS und SF zusammengelegt werden, hatte Deltenre nur die Alternative, selbst "Superdirektorin" zu werden, oder dann ausserhalb der SRG einen Job zu finden. Eine so ehrgeizige wie machtbewusste Managerin hätte nicht als Verwalterin der Abteilung Fernsehen des Deutschschweizer Rundfunks weitergearbeitet.

Zusammenfassung eines Blick Kommentars: Deltenre hatte als Business-Frau (keiner TV-Macherin) keinen leichten Job. Sie gab dem Fernsehen einen frischeren Touch. Im "10 vor 10" wurden seichtere Themen behandelt, Wissenssendungen wie "MTW" wurden abgesetzt und durch Formate wie "Einstein" ersetzt. Sie glaubte mehr an eingekaufte Formate statt Eigenproduktionen. Bei letzteren hatte sie nicht immer Glück: "Ein roter Teppich für", "Lovecheck" floppten, Die Absetzung von "Lüthi & Blanc" sorgte für Empörung, die Nachfolge-Serie "Tag & Nacht" fiel bei den Zuschauern durch. Deltenre setzte auf Pragmatismus statt Innovation, auf Schein als Sein, wie die aufwendigen Studio-Redesigns und Werbespots zeigen. (siehe 10 vor 10 Studio in neuem Outfit). Doch stimmte die Quote unter der abtretenden SF-Chefin. Ihr Nachfolger muss den schwierigen Job an der SF Spitze erst einmal besser machen. Der "Tagi":
Roger Schawinski sieht im Rücktritt der Fernseh-Direktorin vor allem eine Chance. Deltenre habe bis heute keine nachhaltigen Erfolge verbuchen können. Unter ihr habe das Schweizer Fernsehen keine einzige Leuchtturmsendung etabliert. Im Gegenzug wurden einige erfolgreiche Sendungen durch Formate ersetzt, die schlechter laufen. Für Schawinski ist Bürge der Top Kandidat. Und: "Dass Ingrid Deltenre geht, ist gut für uns alle.




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