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www.rhetorik.ch aktuell: (28. Mai, 2009)

Schwierige Verhandlungen um Opel

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Die Deutschen Verhandlungspartner bei einem Interview nach den Verhandlungen
Viel Verhandlungsgeschick war gefragt, um die Firma Opel zu retten. Doch das Abspalten von Opel aus dem bankrotten US-Mutterkonzern GM ist nicht so leicht.

Wie der Spiegel vom 28. Mai berichtet, wird ein neuer Krisengipfel im Kanzleramt nötig. "Die Amerikaner versuchen uns über den Tisch zu ziehen", schimpft der Haushaltspolitiker der Unionsfraktion. Plötzlich sind 1.8 Milliarden Euro gefragt.
Ein Presseinterview mit den Deutschen Verhandlungspartnern könnte auf eines der Probleme hinweisen: der Öffentlichkeit wird praktisch versprochen, dass schon noch eine Lösung gefunden wird. Das macht die Verhandlungsposition schwierig, denn die Amerikaner wissen, dass sich die Deutschen Politiker kein Scheitern leisten können. Vor allen Peer Steinbrück sagt in diesem Interview zu viel:

"Wir können durchaus aus dieser Nacht herausgehen, dass wir am Freitag eine Lösung finden können."


Karl-Theodor zu Guttenberg wirkt geschickter: Er warnt davor, dass der Deal auch scheitern könnte, wenn die Amerikaner nicht einlenken. (Man muss jedoch sagen, dass der Wirtschaftsminister persönlich lieber eine kontrollierte Insolvenz von Opel will als eine Magna-Lösung). Frank Stonach hilft den Verhandlungen auch wenig mit einem Statement, dass er grosses Interesse hat. Er spricht von einer grossen Zukunft von Opel, bevor der Deal gemacht ist.


Nachtrag vom 29. Mai: Magna vor Abbruch der Verhandlungen. Nach sechs Stunden harter Verhandlungen verkündete Finanzminister Peer Steinbrück am Samstagmorgen, es sei "eine Lösung gefunden worden, um Opel aufrechtzuhalten. Die Bundesregierung unterstützt das Konzept des österreichisch-kanadischen Zulieferers Magna. Quelle.

Nachtrag vom 30. Mai: Schützenhilfe auch von Merkel. Angela Merkel habe Obama telefoniert und die Verhandlungen zur Opel-Rettung eine Bewährungsprobe für das transatlantische Verhältnis bezeichnet. Spiegel. Zu Guttenberg wird jetzt kritieisert, die Verhandlungen mit seinen Vorstössen für eine Opel-Insolvenz zu unterlaufen Quelle.

Wie geht es weiter? Opel geht erst mal in eine Treuhandanstalt über und erhält einen staatlichen Brückenkredit von 1.5 Milliarden Euro. Über Bundeswirtschaftsminister Guttenberg gibt nach Opelrettung noch viel zu reden: (Spiegel), weil er sich als einziger gegen die Magna Lösung gestellt hatte.


Nachtrag vom 31. Mai: Opel-Kredit abgesegnet. Die Haushaltsausschüsse von Hessen und Nordhrein-Westfalen haben der Bürgschaft für den Autobauer Opel zugestimmt.



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