|
Das Bild des Horror-Sturzes von Dabiel Albrecht schockierte. In
Österreich wurde es zum Pressefoto des Jahres gewählt. Es
sei ein Bild voll Schönheit. Was bitte soll an menschlichem Leid
schön sein? Das Bild des Jahres 2008 für die Österreicher:
Daniel Albrechts Sturz in Kitzbühel. (Keystone/APA)
Daniel Albrecht rast im Training zur Abfahrt in Kitzbühel mit
über 140 Stundenkilometern auf den Zielsprung zu. Beim Absprung
gerät er in Rücklage und stürzt fürchterlich. Der
Fotograf Robert Jäger drückt ab und erwischt Albrecht bei
seiner harten Landung. Der Skirennfahrer knallt mit voller Wucht auf den
Hinterkopf, die Skibrille fliegt weg, die beiden Skis brechen. Ein Bild,
das einem beim Ansehen schon weh tut.
Doch bei den Österreichern wurde das Bild des Horror-Sturzes zum
Pressefoto des Jahres gewählt. Es sei "ein aussergewöhnliches
Bild voller Schönheit und Grauen", einer "Momentaufnahme des
menschlichen Daseins". Man glaubt falsch zu lesen. Ein Bild voll
Schönheit? Albrecht erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und eine
Lungenquetschung und lag einen Monat im Koma. Es ist nach wie vor unklar,
ob er jemals wieder Skirennen bestreiten kann.
Immerhin relativiert die Jury noch. Erfreulich sei, dass Albrecht nach
seinem fürchterlichen Sturz erst vor kurzem mit den Worten "ich
war lange weg, jetzt bin ich zurück" wieder vor die Medien trat.
|