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www.rhetorik.ch aktuell: (06. Mai, 2009)

Körperwelten Skandal

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Die Ausstellung "Körperwelten" vom Antomen Gunther von Hagens ist immer noch ein Hit. Die umstrittene Ausstellung wird im Sommer 2009 auch wieder in die Schweiz kommen. Über 26 Millionen Menschen haben Von Hagens' "Körperwelten" bislang besucht. Von Hagens gilt als Erfinder der Plastination des Konservierens von Körpern und Körperteilen. Seine Plastinate sorgten bereits 2001 für Empörung.

In seiner neusten "Körperwelten"-Schau zeigt er ein plastiniertes Liebespaar beim Geschlechtsverkehr. Kaum war die Ausstellung in Berlin eröffnet wurden, haben Politiker schon gefordert, "der schwebende Akt" aus der Ausstellung zu entfernen.


CDU-Bundestagsabgeordnete Kai Wegner im "Bild":

"Die Staatsanwaltschaft sollte prüfen, ob eine derartig abstossende Darstellung mit unserem Rechtssystem vereinbar ist".
Die Berliner Grünen-Abgeordnete Alice Ströver

"Geld mit Leichen zu verdienen ist absolut jenseitig. Dieses Paar ist dann noch der Gipfel - und sollte nicht gezeigt werden."


Zu neueren Elemente der Ausstellung "Zyklus des Lebens" fragt der "Blick"
"Jetzt aber geht "Dr. Tod" Gunther von Hagens noch einen Schritt weiter - zu weit? In seiner neusten Ausstellung in Berlin zeigt der Leichen-Präparator nun eine ganz besonderes Arrangement: Eine Frau sitzt rücklings in der Reiterstellung auf einem Mann - sie haben Sex. Erstarrt, doch ihre Münder stehen offen, als befänden sie sich in Ekstase. Die Ausstellung heisst "Der Zyklus des Lebens" und Gunther von Hagens erklärt: "Wir zeigen jetzt alles, von der Zeugung bis zum Tod." Sex und Tod seien beides Tabuthemen, erklärt er der "Bild". Und er macht eine einfache Gleichung: "Der Tod gehört zum Leben. Und ohne Sex entsteht kein Leben." Er selber findet sein neustes Werk nicht anstössig - warum auch, die Zuschauer werden in Scharen in die Ausstellung strömen. Übrigens: Die meisten Leichen sind mit dem Sex einverstanden. "Im Körperspender-Formular haben sich zwei Drittel der Männer und ein Drittel der Frauen dazu bereit erklärt, dass ihre Körper für die Darstellung des sexuellen Akts verwendet werden dürfen." Doch was die Zuschauer in Berlin sehen, ist sozusagen ein "One Night Stand", die beiden kannten sich nämlich zu Lebzeiten nicht, wurden erst nach ihrem Tod miteinander verbunden.


Quellen:





Nachtrag vom 1. September, 2009: Ab 11. September wird in Zürich die Ausstellung "Körperwelten" zu sehen sein. Anders an in Deutschland, wollen Z&u7uml;rcher Kirchenvertreter kein Verbot fordern.

"Wir sind skeptisch, weil Tote blossgestellt werden - das ist für uns aber kein Grund, dagegen zu demonstrieren", sagt Nicolas Mori, Sprecher der reformierten Landeskirche des Kantons Zürich. Er setze auf die Mündigkeit der Kirchgänger: "Es soll jeder selbst entscheiden, ob er "Körperwelten" wirklich sehen muss."

Auch Franz Stampfli, Sprecher des Zürcher Generalvikars der katholischen Kirche, mag kein Verbot fordern: "Das wäre sonst die beste Werbung für die Ausstellung." Obwohl er "Körperwelten" geschmacklos findet, sieht er auch einen positiven Aspekt: "Es ist gut, wenn man sich mit dem Tod auseinandersetzt."


Quelle: 20 Min



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