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www.rhetorik.ch aktuell: (20. Apr, 2009)

Hassrhetorik eines Unbelehrbaren

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Die Antirassismuskonferenz stand unter einem unguten Stern. Journalisten hatten zwar prognostiziert, dass der iranische Ministerpräsident Ahmadinejad seine Anwesenheit als Plattform gegen Israel nutzen wird. Diese Warnung wurde jedoch nicht von allen Staaten ernst genommen - auch nicht von der Schweiz. Einige Staaten blieben dem Treffen bewusst fern. Sie wollten nicht mit einem Holocaustleugner an einen Tisch sitzen. Nun kam es, wie es kommen musste: Tagi online:


Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinejad hat an der Uno-Konferenz gegen Rassismus Israel und die westlichen Staaten als rassistisch kritisiert. "Der Weltzionismus ist der personifizierte Rassismus", sagte er am Montag in Genf. Die USA kamen schon gar nicht, andere Delegierte verliessen während der Rede des iranischen Präsidenten den Saal. Die Hassbotschaft: Israel missbrauche religiöse Gefühle um seinen Hass zu verbergen, sagte Ahmadinejad in seiner Rede weiter. Die westlichen Länder hätten nichts gegen die Bombardierung der Menschen im Gazastreifen gesagt. Die Europäer hätten zudem den Ersten und Zweiten Weltkrieg verursacht und als Kompensation für ihren Rassismus ein rassistisches Regime nach Palästina gebracht, das sie zusammen mit den USA seit 60 Jahren unterstützten. Aus Arroganz und um ihr Einflussgebiet auszuweiten, hätten die USA und ihre Verbündeten Krieg gegen Irak und Afghanistan geführt. Im Übrigen forderte Ahmadinejad eine Reform des Uno-Sicherheitsrats. "Hassrede" verurteilt Die Delegierten mehrerer EU-Staaten verliessen aus Protest den Saal. Frankreich hat scharf gegen die Rede des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinejad auf der Anti-Rassismus-Konferenz in Genf protestiert. Sarkozy rief die EU zu einer "Reaktion von äusserster Entschlossenheit" auf. Ahmadinejad rufe zum Rassenhass auf, er verhöhne die Ideale und Werte, die in der universellen Erklärung der Menschenrechte festgeschrieben seien, erklärte Sarkozy. Aussenminister Bernard Kouchner nannte die Aussagen des iranischen Präsidenten als "inakzeptabel". "Hasstiraden, Schmähreden und anti-israelische Ausfälle" Frankreich hatte in letzter Minute entschieden, anders als etwa Deutschland und die USA mit einem Botschafter an der Uno-Konferenz teilzunehmen. Nach den Äusserungen Ahmadinejads verliess der französische Uno-Botschafter aber gemeinsam mit den Delegationen zahlreicher europäischer Staaten die Konferenz. Ausser von Deutschland und den USA wird die Konferenz von Israel, Italien, den Niederlanden, Polen, Kanada, Australien und Neuseeland boykottiert. Hintergrund des Boykotts war die Sorge, dass die Konferenz zu einem Podium für anti-israelische Erklärungen werden könnte. Die deutsche Regierung rechtfertigte ihre kurzfristig beschlossene Nicht-Teilnahme mit Befürchtungen, dass die Veranstaltung von einzelnen Teilnehmern "für Hasstiraden, Schmähreden und anti-israelische Ausfälle" missbraucht werden könnte.


Quelle: Schweizer Fernsehen
Die Sorge jener Länder, die der Konferenz fern geblieben sind, bewahrheitete sich. Es wurde befürchtet, die Konferenz könnte zu einem Podium für anti-israelische Erklärungen werden. Dies bewahrheitete sich nun. Es stellt somit die grundsätzliche Frage, weshalb man einen Staatschef, der internationales Recht nicht anerkennt, der offiziell den Holocaust leugnet und Israel eindeutig vernichten will, überhaupt empfängt?


Auch Aussenministerin Micheline Calmy-Rey, die den Kontakt mit dem Hassrhetoriker schleiertragend stolz gepflegt hatte, in der Hoffnung, sie könnte mit ihrem Lächeln den uneinsichtigen Machthaber umstimmen, müsste einsehen, dass Mahmud Ahmadinejad unbelehrbar bleibt. Auch Bundespräsident Hans-Rudolf Merz sollte jetzt über die Bücher gehen und sich fragen, ob es nicht doch besser gewesen wäre, dem Treffen fern zu bleiben. Der Eklat ist keine Überraschung. Die Hassrede war vorhersehbar.







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