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www.rhetorik.ch aktuell: (26. Dez, 2008)

Umstrittene Weihnachtsansprache

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Quelle: youtube Es ist nicht das erste Mal, dass "Channel 4" in England eine ungewöhnliche Weihnachtsansprache ausstrahlt. Als Konkurenz zur Ansprache der Queen Elizabeth II sprach dieses Jahr der Iranische Machthaber Mahud Ahmadinedschad die Grussbotschaft am ersten Weihnachtsfeiertag als "Alternative" zur traditionellen Rede der Königin. Politiker, Menschenrechtler sowie der israelische Botschafter nannten die Entscheidung des Senders einen "Skandal" und bezeichneten Ahmadinedschads Botschaft irreführend und gefährlich. Der konservative iranische Präsident ist unter anderem wegen seiner Israel-Feindschaft einer der umstrittensten Politiker der Welt.




Ahmadinedschad wünschte ein friedliches Neues Jahr und grössere Besinnung auf religiöse Werte zwischen Regierungen. Der "allgemeine Wille" der Nationen sei es, zu "menschlichen Werten" zurückzufinden. Wenn Jesus heute auf der Welt wäre, würde er gegen "Kriegstreiber, Besatzer, Terroristen und Tyrannen" vorgehen, sagte er weiter. Er würde ohne Zweifel gegen die tyrannische Politik der vorherrschenden, globalen wirtschaftlichen und politischen Systeme kämpfen.

"Es ist pervers, dass diesem Despoten erlaubt wird, über Jesus' Ansichten zu spekulieren, während seine Regierung Christen an den Galgen führt".


sagte der israelische Botschafter in London, Ron Prosor. Auf der Suche nach Zuschauerquoten und dem "Schockfaktor" habe Channel 4 jede Ethik verloren.

Die Ansprache ist zwar nicht die offizielle Ansprache, sondern die Entscheidung eines Privatsenders. Ausserhalb Engands hat die Geste keine grossen Wellen geworfen. Es mag stören, wenn man an einem Feiertag bewusst einem provokativen Redner die offizielle Ansprache halten lässt, der mit dem entsprechenden Anlass nichts zu tun hat. Am 1. Mai dem Tag der Arbeit wäre es auch wenig sinnvoll, einen Arbeitgebervertreter die Ansprache halten zu lassen, der gegen die Anliegen der Gewerkschafter spricht, selbst wenn es eine Alternativansprache ist. Das Fernsehhaus "Challen 4" ist zwar privat finanziert hat aber nach britischem Recht einen staatlichen Programmauftrag. Man muss jedoch beifügen, dass der Sender vor der Ansprache in einem Vorspann auf die problematische Rhetorik (Holocaust Leugner, Israel) des Iranischen Machthabers hinwies.

Die Provokation könnte auch einen Zweck haben: 20 Minuten:" "Wahrscheinlich hat Channel 4 bei der Auswahl auch an die grosse Öffentlichkeit und somit an mehr Zuschauerinteresse gedacht - schliesslich befindet sich der Sender derzeit in der Krise. "




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