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In der heutigen Medienlandschaft wird immer mehr personifiziert, emotionalisiert,
boulevardisiert, homogenisiert, simplifiziert, skandalisiert,
moralisiert und kommerzialisiert. Es herrscht ein unerbittlicher Kampf um
attraktivste Bilder und Einschaltquoten. Natürlich geht
der Persönlichkeitsschutz zunehmend unter die Räder.
Wie sollen Führungspersönlichkeiten
unter diesen veränderten Gegebenheiten mit Journalisten umgehen?
Das Klima in der Medienlandschaft hat sich verschärft. Die Jagd nach exklusiven Geschichten ist mit Erfolgs und Konkurenzdruck verlinkt. Auch ethische Fragen im Grenzbereiche von Persönlichkeitsverletzungen werden akut. Welche Verhaltensmassregeln taugen im Zeitalter des Meutejournalismus? Politiker und Führungspersönlichkeiten kommen nich darum herum, sich mit der neuen Situation auseinandersetzen. Hier sind zwei Beispiele:
Chefredaktoren und Verleger wehrten sich im "Sonntag" vom 16. November" gegen jegliche pauschale Kritik. Eine Behauptung Imhofs lautete, dass die meisten Medien heute die gleiche Meinung vertreten, von den Gratis-, Boulevardblättern, Qualitätszeitungen bis hin zu Radio und Fernsehen: kurz, es fehle an publizistischer Vielfalt und man laufe einander wie Lemminge nach. Rudeljournalismus könne in vielen konkreten Fällen nachgewiesen werden. Diese Pauschalaussage befremdete natürlich die meisten Verleger und Chefredaktoren. Für sie gibt es nicht "die Medien" an sich. Auch heute gebe es immer noch verschiedene Medien mit intelligenten Journalisten. Jahrzehntelang nutzten Spitzenpolitier ein Symbiose mit den Meiden. Diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Politiker frohlocken, wenn ihr politischer Gegner von den Medien verteufelt wird sprechen aber von Verketzerungen und Verteufelungen, wenn sie selbst im Schussfeld der Kritik sind. Medienschelte hat es schon früher gegeben: In den 60'er Jahren zum Beispiel sind Medien lange als einseitig und "links" bezeichnet wurden. Armeekritische Beiträge oder gar Reportagen von 1. Mai-Kravallen führten zu Beschwerden. Damals wurde zum Beispiel beanstandet, die nur Bilder von verletzten Demonstranten und nicht von verletzten Polizisten gezeigt wurden. Später wurde dem Fernsehen eine zu bürgerliche, zu gouvernementale und zu wenig kritische Haltung unterstellt. Die Auseinandersetzungen um Objektivität macht bewusst, wie schwierig es ist, Vorkommnisse sachgerecht und ausgewogen darzustellen. Absolute Objektivität gibt es natürlich nie, vor allem, weil es nicht leicht ist, eigene Meinungen zurückzustellen. Medien haben in Demokratien eine wichtige Kontrollfunktion. Peter Studer Ex-Präsident des Schweizerischen Presserates verwies in der "Sonntag"sausgabe 47 auf den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte hin, der die Medien als "Wachthund der Demokratie" bezeichnet. Heute werde aber immer mehr auf Personen gezielt. Journalisten seien vom Wachhund zum Wadenbeisser mutiert. Anderseits sind Medien, auch auf Informationen durch öffentliche Personen wie Politiker oder Manager angewiesen, denn sie verkaufen Geschichten, Personen und Nachrichten. Die Zusammenarbeit mit den Medien ist nie eine herzliche Freundschaftsbeziehung sondern eine Symbiose, wie es zwischen Verhandlungspartnern üblich ist. Ohne Medien werden Politiker zu Unpersonen und ihre Botschaften werden nicht mehr verbreitet. Die Medien benötigen Prominente, um sie den Lesern verkaufen zu können. Jede Seite ist auf die Gegenseite angewiesen. Es gibt nur dann Probleme, wenn gewisse Regeln der Ethik missachtet werden. Betroffene sollten nie schweigen, wenn Journalisten ethische Grundregeln missachten. Auch die vierte Macht muss sich in einer Demokratie gefallen lassen, dass man auch sie einer Kontrolle unterzieht. Ich fragte Kurt Imhof, was er für einen gangbaren Weg aus der Einschaltqauotenfalle betrachte. Er meinte, dass vor allem die Wahrnehmungsverzerrungen schlimm seien. Weil die Kommunikation der wichtigste Rohstoff unserer Zeit sei, gelte es:
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