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www.rhetorik.ch aktuell: (15. Nov, 2008)

Lutz Heilmann blockiert Wikipedia Deutschland

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Es ist ein klassischer Fall vom Streisand Effekt: Lutz Heilmann ein Abgeordneter der Deutschen Linken hat einen Wikipedia Eintrag sperren lassen. Der Fall kommt in alle Nachrichten. Die Stasi Vergangenheit des Politikers wird allbekannt.

Interessant ist die Frage, warum eine Einzelperson in Deutschland eine Seite wie wikipedia.de sperren lassen kann. Man könnte noch verstehen, dass die Seite mit der Seite über Heilmann alleine gesperrt werde, aber nein, alle Seiten der deutschen Wikipedia Seite sind momentan unerreichbar.

Was fest steht ist, dass der Politiker sich mit diesem Schritt keine Freunde schafft. Es ist zu erwarten, dass er sich PR mässig einen Bärendienst erwiesen hat.

Quelle:
Nachtrag vom 16. November 2008:

Heilmann kapituliert und meint, er werde keine rechtlichen Schritte mehr gegen Wikipedia erheben. Heilman:

"Der juristische Weg hat sich dafür insoweit als problematisch erwiesen, als durch die Struktur von Wikipedia die anderen Userinnen und User in Mitleidenschaft gezogen werden. Das war nicht meine Absicht."


Wikipedia.de ist immer noch ausser Betrieb, weil eine Presseerklärung alleine nicht genügt, um das gerichtliche Verbot aufzuheben. Wikipedia Anwalt Thorsten Feldmann befürchte, dass sich in der Öffentlichkeit der falsche Eindruck festsetzt, dass jedermann durch eine Einstweilige Verfügung Wikipedia lahmlegen kann. Quelle:
Nachtrag vom 17. November 2008:

Die Partei "Die Linke" distanziert sich deutlich vom Vorgehen des Abgeordneten. Unterdessen sind die Anwälte Heilmanns bemüht, die Einstweilige Verfügung schnellstmöglich aufheben zu lassen.

Heiko Hilker, medienpolitischer Sprecher der sächsischen Landtagsfraktion der Linken:

"Falls die juristische Aktion von Lutz Heilmann gegen Wikimedia Deutschland keine PR-Aktion war, offenbart dies, dass ihm das technische Verständnis für das Internet fehlt, er juristisch oberflächlich arbeitet sowie als Politiker unfähig ist, die geeigneten Mittel einzusetzen."


Ein Heise Artikel illustriert den Streisand effekt:

"Für den Kläger war der Rechtsstreit ein Debakel, denn es kam der klassische "Streisand-Effekt" zum Tragen: Der Rechtsstreit sorgte für eine weite Verbreitung der Informationen, die eigentlich unterbunden werden sollten. So lasen vor dem Rechtsstreit lediglich einige Dutzend Personen täglich den Wikipedia-Artikel über Heilmann, am Wochenende wurde er über eine halbe Million Mal angeklickt."



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