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www.rhetorik.ch aktuell: (04. Nov, 2008)

Obama gewinnt die Wahl

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Barack Obama gewinnt die Wahl klar. Um 5:39 MEZ hat Obama 338 Elektoren stimmen, mehr als doppelt so viel wie McCain 157. Auch im US Representatenhaus und im Senat haben die Demokraten gewonnen. Im Senat haben sie nun die Mehrheit. Die Wahlbeteiligung war bei einer Präsidentschaftswahl wohl nie grösser.
Obamas Wahl überrascht nicht: Sein Enthusiasmus war ansteckend. Er sprach junge Leute an und verkörperte Veränderung Obschon es wirtschaftlich schlecht steht, die Kassen leer sind und Steuren erhöht werden müssen, konnte er die die Bevölkerung motivieren, Hoffnung wecken und mobilisieren. Persönlich strahlt er das Gefühl des Aufbruchs aus. Er konnte den Mittelstand für sich gewinnen. Die Duelle gegen Hillary Clinton halfen Obama und stärkten ihn. Alte Geschichten wie die Episode mit seinem Pastor kamen schon in der Vorwahl ans Tageslicht. McCains Vizewahl Palin hingegen liess kein Fettnäpfchen aus und wurde für den Kontrahenten zur grössten Hypothek. Auch die Wirtschaftskrise half Obama. Er benannte die Probleme und bot Lösungen an. McCain hingegen war in der Krisensituation nicht präsent. Obama überzeugte, weil er stets ruhig, überlegt und dialogisch kommuniziert hatte. Bei Angriffen blieb er souverän und sachlich. Er war bei allen Auftritten päsent und sprach frei und wirkte echt.



Obama Headquarter kurz vor dem Resultat. Feiern. Obama Headquarter kurz vor dem Resultat. Frust.


Erster Urnengang in einem Weiler in New Hampshire


Jessica Yellin erscheint im Wahlstudio als "Hologram".
Neue Kamera Technik bei CNN: CNN hat in der Wahlnacht überrascht mit modernster Kameratechnolgie, bei der die ganze Person quasi als dreidimensionale Figur übertragen wird. Quelle.

Nachtrag vom 6. November: fauler Zauber? Die Technik ist doch nicht so revolutionair wie zuerst angenommen. Es wird zwar mit 35 von Kameras ein dreidimensionales Bild der Person aufgenommen und übertragen. Der Empfänger im Studio sieht jedoch nicht das 3dimensionale Bild. Das dreidimensionale Bild wird ins Bild des Fernsehzuschauers plaziert. Nur der Zuschauer zu Hause sieht den Hologramm Effekt.


Quelle: Blick


Obamas Siegesrede McCains Abschiedsrede


Nachtrag vom 6. November: Probleme, die Obama meistern muss: Obama hat schon im Wahlkampf bewiesen, dass er führen kann und Entscheide erst fällt, wenn alle Fakten überprüft sind. Im Gegensatz zu Bush, der oft im Alleingang aus dem Bauch heraus ohne grossen Beraterstab entschieden hatte. Obama nutzt das Wissen von Experten - hört sie an - wägt Vor- und Nachteile ab, um erst dann zu entscheiden. Der neue US- Präsident muss vieles anpacken: Militär (Irak Afghanistan), Wirtschaft (Haushaltssanierung, Finanzkrise), Gesundheitswesen (47 Millionen sind ohne Versicherung), Umweltschutz (alternative Energiequellen) Soziales (Armutsschere), sowie Aussenpolitik. Im Übergangsteam Obamas werden prominente Namen gehandelt: John Podesta Valerie Jarrett Pete Rouse, Susan Rice, Janet Napolitano, Christopher Edley Federico Pena, Rahm Emanuel.


Nachtrag vom 6. November 2008: Obamas künstlerischer Alternativ Wahlkampf

Um jugendliche Wähler anzusprechen, fehlte es nicht an Kreativität. Auch ohne das Netz wäre Obama kaum gewählt worden. Im Gegensatz zu McCain der Computer nicht gebrauchen kann, nutzte Obama das Internet um Wahlspenden zu organisieren. Auch Werbung konnte schneeballähnlich verbreitet werden.




"Spiegel":
Das soziale Netz feiert den Wahlsieg Barack Obamas, mit einer Emotionalität und einem Enthusiasmus, der das ohnehin längst überkommene Klischee vom desinteressierten, vergnügungssüchtigen Netz-Nerd Lügen straft. Das Internet hat einem vor 20 Monaten nahezu unbekannten Mann entscheidend dabei geholfen, die Wahl zu gewinnen - und heute feiert es sich selbst dafür. Kein Zweifel: Obama weiss, wie wichtig das Netz für ihn war und ist. Als John McCain einmal fragte, wer dieser Obama eigentlich sei, entgegnete der öffentlich, der Kontrahent möge doch einfach einen Blick auf seine Facebook-Seite werfen. In seiner Dankesrede im Grant Park in Chicago dankte er den "jungen Leuten, die den Mythos von der Apathie ihrer Generation nicht hinnahmen". Und diese jungen Leute organisierten sich nicht zuletzt übers WWW. Obamas Facebook-Seite versammelt mehr als 2,5 Millionen Unterstützer, sein MySpace-Profil verweist auf fast 850.000 "Freunde". Viele Facebook-Nutzer legten sich auf ihren eigenen Profilseiten sogar zeitweise den Zweitnamen "Hussein" zu, den auch Obama trägt, um ihre Solidarität mit dem Kandidaten zum Ausdruck zu bringen. Sein souveräner Umgang mit dem Web hat Obama den Weg ins Weisse Haus geebnet. Seine Anhänger nutzten die Möglichkeiten der digitalen Vernetzung, um ihm das grösste Spendenaufkommen aller Zeiten zu bescheren, sie engagierten sich online, um ältere Verwandte ins Obama-Lager zu holen, sie organisierten Fundraising-Dinner und Aktionen, um Nichtwähler zu Wählern zu machen. Obamas eigene Netz-Zentrale my.barackobama.com ist schon jetzt ein Modell für die Kampagnen der Zukunft, in den USA und anderswo. Das Netz veränderte den Wahlkampf von Grund auf - und die Wahl dominiert das Netz, zumindest am 5. November. Von den hundert Suchbegriffen, die Google auf seiner " Hot Trends"-Seite sammelt, Begriffen also, nach denen aktuell besonders häufig gesucht wird, haben am 5. November 87 mit der Wahl zu tun. Am häufigsten gesucht: die bewegende Rede, in der John McCain seine Niederlage eingestand.


"Tagi: "
Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi ist wieder einmal in ein Fettnäpfchen getreten, als er zum neuen US-Präsidenten Barack Obama befragt wurde. Der für seine gelegentlichen sprachlichen Fehlgriffe bekannte italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat den designierten schwarzen US-Präsidenten Barack Obama als "jung, ansehnlich und sogar gebräunt" beschrieben.


Und Berlusconi sieht jünger aus als er ist und hat keine grauen Haare mehr. Dafür redet er schneller als er denkt. Ein Gesicht könnte sich vielleicht auch ohne Eingriff glätten und wer weiss: Haare könnten sich auch selbst verfärben.



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