Einige Presse Kommentare:
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Die "Bild.de":
Böse Entgleisung von Linkspartei-Chef Oskar Lafontaine: In der
ARD-Sendung "Anne Will" griff er Bundeskanzlerin Angela Merkel an,
beschimpfte sie als "überzeugte Jungkommunistin".
Damit wollte er davon ablenken, dass viele Linkspartei-Politiker
früher für den Staatssicherheitsdienst der DDR gearbeitet haben.
(...)
Und dann greift Lafontaine Bundeskanzlerin Angela Merkel an, sagt zum
bayerischen Ministerpräsidenten Günter Beckstein (CSU):
"Und noch etwas - ich will Sie einmal aufklären: Sie haben eine
überzeugte Jungkommunistin zur Kanzlerin gewählt. Ist Ihnen
das überhaupt klar? Denn Frau Merkel war FDJ-Funktionärin
für Propaganda und Agitation. Das konnte nur eine überzeugte
Jungkommunistin. Und sie durfte in Moskau studieren. Das waren nur
Linientreue. Also: Sie haben doch Integrationsleistungen vollbracht. Seien
Sie doch stolz darauf!"
Doch da lag Lafontaine falsch: Angela Merkel hat nie in Moskau studiert!
Friedbert Pflüger (CDU) forderte hierauf die Absetzung von Anne Will
Es wurde beanstandet, dass Anne will nicht eingegegriffen hatte und
kritisierte, dass im Einspeilfilm falsche Zhalen präsentiert wurden.
Pflüger: "Die Talkshow sollte durch Frank Plasbergs "Hart aber Fair`
ersetzt werden. Der hat das Zeug zum harten, aber fairen Fragestellen,
da kommt der Journalismus nicht missionarisch-ideologisch daher. Anne
Will hat nicht gehalten, was sich viele - auch ich - von ihr versprochen
haben."
Er wolle sich als Mitglied des Rundfunkrates des rbb Berlin für
eine Ablösung von Frau Will einsetzen.
Pflüger war aber besonders empört über die Anmoderation von
Anne Will ("Dass man mit der Linkspartei erfolgreich Politik machen kann,
das weiss der Chef der einzigen rot- roten Koalition in Deutschland,
der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit") und den
darauf folgenden Einspiel-Film.
Im Film wurde behauptet, die rot-rote Koalition in Berlin habe 2001 von
der Grossen Koalition in Berlin 60 Milliarden Euro Schulden "geerbt"
und Berlin ! "auf die Erfolgsspur" geführt.
"Die Fakten widerlegen Frau Will", sagt Pflüger: "Die Verschuldung
Berlins ist von 38,5 Milliarden Euro im Jahr 2001 auf 61 Milliarden Euro
zum heutigen Zeitpunkt angestiegen."
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Man kann es auch anders machen:
- Reto Brennwald zeigte beispielsweise in
der vorletzten Arena Nationalrat Lang die rote Karte, weil er kurz
vor der Abstimmung in der ARENA Wahlpropaganda betreiben wollte. Das
war angemessen.
- Am 3. Juni durfte ich dafür im Schweizerfernsehen jüngst
erleben, wie die Schweizer Moderatorin Christine Maier in dem ad hoc
einberufenen Club (aus aktuellem Anlass) professionell moderierte und
alle Klippen der Gesprächsleitung souverän meisterte.
Es ging um das brandaktuelle Thema "Spaltung der SVP Schweiz". Es war
keine einfache Runde. Es waren auch keine pflegeleichten Teilnehmer. Der
Moderatorin gelang es dennoch - mit langer und kurzer Leine - zu
demonstrieren, wie erregte Diskutanten moderat und manchmal energisch
gebändigt oder diszipliniert werden können. Die erfahrende
Moderatorin griff nur dann ein, wenn es notwendig war, setzte sich durch
, wenn jemand versuchen wollte, das Szepter zu übernehmen. Ich
bin überzeugt, vielen Promi Moderatoren - wie beispielsweise Anne
Will - täte es gut, diese Leistung einer Schweizer Profifrau als
Lehrstück zu nehmen (Sie müssten nicht einmal Schweizerdeutsch
verstehen). Die Diskussionsrunde "Club" hatte einen roten Faden, war
dynamisch und hat gewiss auch eine beachtenswerte Einschaltquote.
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- FOCUS-online vom 5. Juni
Nachspiel im Rundfunkrat!
Talkte Will zu einseitig?:
Der Kulturstaatsminister im Kanzleramt, Bernd Neumann, sprang damit seinem
Berliner Parteifreund Friedbert Pflüger (CDU) bei, der das Thema
Anfang der Woche aufgebracht hatte. In der Sendung am vergangenen Sonntag
habe es Falschinformationen gegeben, sagte Neumann der "Bild"-Zeitung.
"Ich würde mir im Interesse der Zuschauer wirklich wünschen,
dass in einer so bekannten und renommierten Sendung die Fakten als
Informationsgrundlage der Talkshow stimmen",
sagte er.
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- Welt online vom 5. Juni:
"Die Sendung von Anne Will "Alles auf Rot- warum nicht mit den Linken?" von letztem Sonntag hat nun
offenbar aufgrund ihrer falschen Zahlen ein Nachspiel und wird noch diese Woche in den ARD-Gremien
diskutiert. Der Kulturstaatsminister im Kanzleramt, Bernd Neumann, kritisiert die falschen Zahlen
der Politsendung. Das Problem von Anne Will ist jedoch nicht die Manipulation der Fakten, Einseitigkeit
oder eine Lagerkampffrage, sondern eine Frage von persönlicher und politischer Kompetenz."
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- Nachtrag: Welt online vom 8. Juni:
Anne Will wird sich in ihrer Sendung entschuldigen
"Nach dem Streit über den korrekten Schuldenstand Berlins will Anne
Will ihre ARD-Talkshow heute mit einer Richtigstellung beginnen. "Wenn wir
uns in der letzten Sendung missverständlich ausgedrückt haben,
stellen wir das selbstverständlich klar", sagte Nina Tesenfitz von
der Will Media GmbH und bestätigte Zeitungsberichte vom Samstag.
In der Sendung vom 1. Juni hiess es, die rot-rote Koalition habe 2001
vom CDU-geführten Senat 60 Milliarden Euro Schulden geerbt. Da
der tatsächliche Schuldenstand damals aber nur 38 Milliarden Euro
betrug und erst nach dem Machtwechsel auf 60 Milliarden stieg, hatte
der Vorsitzende der Berliner CDU-Fraktion, Friedbert Pflüger, eine
Absetzung der Sendung gefordert. Nachdem sich die Anwälte auf eine
Richtigstellung geeinigt haben, lässt Pflüger die Forderung
fallen: "Wir freuen uns, dass die Falschmeldung korrigiert wird und Frau
Will ihr Bedauern zum Ausdruck bringt.""
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