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www.rhetorik.ch aktuell: (20. Mar, 2008)

Obama keucht

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:


Erstmals seit Wochen ist Hillary Clinton im Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur der Demokraten wieder klar in Führung gegangen. Sie liegt nach einer Gallup Umfrage in der Gunst des Wahlvolks plötzlich wieder vorn. Nach der neusten Umfrage des Gallup-Instituts erhält Clinton derzeit 49 Prozent Zustimmung, sieben Prozentpunkte mehr als Obama.

Quelle: Gallup
Reuters/Zogby Umfrage vom 19. März zeigt, dass Clinton aufgeholt hat und unter Demokraten mit 47 zu 44 Prozent führt.
Quelle: Reuters/Zogby.


Auch im Rennen gegen den republikanischen Kandidaten John McCain siehts für Hillary nicht schlecht aus:
Quelle: Gallup


Eine andere Umfrage vom 19. März stammt von Reuters/Zogby:

Die Reuters/Zogby Umfrage.
McCain schneidet sowohl gegenüber der Ex-First-Lady als auch gegen Obama besser ab. Der Ex Vietnamskriegsveteran macht gegen Obama 4 Punkte und gegen Clinton 3 Punkte gut.

Die neusten Werte zeigen, dass Clinton zum Endspurt ansetzt. Sie rangierte in den wöchentlichen Gallup-Umfragen letztmals Anfang Februar klar vor Obama. Seitdem lagen beide meist nahezu gleichauf.

Obama geriet vor allem wegen der kontroverser Äusserungen seines früheren Pastors Jeremiah Wright unter Druck. Dieser hatte den USA unter anderem vorgeworfen, rassistisch zu sein. Obama war herausgefordert und parierte diese Kontroverse mit einer Rede, die viel zu reden gab:

Die Rede ist auf Youtube in voller Länge zu sehen.

  • Der Spiegel schrieb:

    "Redegefechte - die Macht des Wortes. Obama versuchte, die Wright-Krise zu seinen Gunsten zu wenden - indem er auf seine Aura und seine Redekunst setzte. Am Dienstag hielt er, um die Affäre aus der Welt zu schaffen, in Philadelphia eine Rede über Rassismus und Religion, die von vielen Experten als eine der besten Reden seit Jahrzehnten gelobt wurde. Ob sie ihm aber wahltaktisch geholfen hat, bleibt abzuwarten."

  • Die Welt schreibt:
    "Die New York Times verglich die Rede unter dem Titel "Profile in Courage" (der auf das Buch John F. Kennedys anspielt) mit den Inaugurationsansprachen Abraham Lincolns und Franklin D. Roosevelts. Höher kann man nicht zielen. Der Harvard-Soziologe Orlando Patterson glaubt, die Rede werde "als eine der grossartigen, überwältigenden und bewegenden Ansprachen in die politische Tradition Amerikas" eingehen. Paul Finkelman, ein Verfassungsjurist in Albany, meint, Obama sei "der erste Politiker seit dem Bürgerkrieg, der erkannt und ausgesprochen hat, wie tief Sklaverei und die Rassenfrage in unserer Verfassung verankert sind". Vielleicht konnte nur Barack Obama, der Sohn eines Kenianers und einer weissen Amerikanerin aus Kansas, das Kunststück wagen, Zorn, Frustration, Angst von Schwarz und Weiss zu begreifen. Und in Worte zu fassen. 37 Minuten gab er sich Zeit. Und einen guten Teil musste Obama darauf verwenden, seinen ehemaligen Pastor Jeremiah Wright zu verleugnen und zugleich zu verteidigen.


Das Duell wird härter. Spionageskandal.

Spiegel.de: Passdaten der drei Kandidaten sind ausspioniert worden
Nachtrag vom 20. März 2008:

Der US-Vorwahlkampf wird immer härter und schmutziger. Jetzt wurde bekannt, dass die Reisepass-Unterlagen von Barack Obama ausspioniert worden sind.

Zwei Mitarbeiter des US-Aussenministeriums sind deshalb entlassen worden. Ein dritter Angestellter wurde verwarnt.

Nachtrag vom 21. März 2008:

Auch die Pässe von Hillary Clinton and John McCain sind verschiedentlich im letzten Jahr ausspioniert worden.

Schon im Jahre 1992 haben Beamte des Aussenministeriums, Unterlagen von Bill Clinton eingesheen, als dieser Präsidentschaftskandidat war. Sie wollten herauszufinden, ob Clinton heimlich in kommunistische Länder gereist war.

Der Fall Obama ereignete sich Anfangs 2008, der Fall Clinton bereits im Jahr 2007.

Quellen:


Nachtrag vom 22. März 2008: Nach Rassismusdebatte nun Patriotismusstreit

Quelle Tagesanzeiger:

Nach dem Zank über Rassismus streiten die beiden demokratischen Präsidentschaftsbewerber Barack Obama und Hillary Clinton nun über die Liebe zum Vaterland - angefacht von Ex-Präsident Bill Clinton.

Den Anlass dazu gab eine Äusserung des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton, der gestern bei einem Wahlkampfauftritt für seine Frau die Vaterlandsliebe Obamas in Frage stellte. "Es wäre eine grossartige Sache, wenn wir ein Wahljahr mit zwei Persönlichkeiten hätten, die dieses Land lieben würden und dem Interesse dieses Landes verpflichtet wären", sagte er in Charlotte, North Carolina, "und die Leute könnten sich wirklich fragen, wer bei diesen Themen die richtige Haltung vertritt."

Der dem Wahlkampfbüro Obamas angehörende ehemalige Luftwaffengeneral Merrill "Tony" McPeak sagte daraufhin, er halte diese Äusserung für entsetzlich. Das sei nur mit Reden von Joseph McCarthy zu vergleichen, der Symbolfigur der Kommunistenjagd in den Fünfzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts. Clintons Wahlkampfsprecher Phil Singer wies den Vergleich als absurd zurück.



Quelle: Gallup.
Nachtrag vom 22. März: Die Umfragewerte wechseln ständig. Eine Neue Gallup Umfrage zeigt Obama wieder vorn: Im Clinton-Obama Duell sind Gegensätze immer deutlicher geworden: Obama verkörpert die Jugend, Clinton das Establishment. Obama personifiziert den Wandel, Clinton die Erfahrung, Obama ist der Mann, Hillary die Frau. Die Schablonen beginnen zu greifen und führt zu einem Dilemma: Ist Hillary emotional, so ist sie zu sehr Frau. Ist Hillary sachlich und hart, so ist sie eine berechnende Politmaschine. Tritt Hillary mit Bill auf, heisst es, ohne ihn schaffe sie es nicht. Tritt sie jedoch ohne Bill auf, so vermutet man Bill wieder bei einer anderen. Hillarys Hauptproblem bleibt ihre Zustimmung zum Einmarsch in Irak. Sie weigerte sie sich bis heute, ihr eindeutiges Votum als Fehler zu bezeichnen. Hillary Clinton spielt zwischendurch die emotional Authentische, dann mimt sie wieder die Unnahbare. Es fällt Hillary schwer fallen, diese Gegensätze unter einen Hut zu bringen. Doch ist noch nichts entschieden. Der Nervenkrieg zwischen Clinton und Obama wird erst in Monaten entschieden sein.





Quelle: Gallup.
Nachtrag vom 30. März, 2008

Obama hat am 30. März einen 10 Prozent Vorsprung auf Clinton. CLintons Bosnia Lapsus und die Rede Obamas mögen eine Rolle gespielt haben.





Nachtrag vom 1. April, 2008. Die Gallup Umfrage vom 1. April zeigt eine leichte Erhohlung.





Nachtrag vom 20. April, 2008. Die Gallup Umfrage vom 20. April zeigt wieder ein Kopf an Kopf Rennen. Am 19. April war Clinton wieder knap nach vorne geklangt. Die Gallup Umfragen werden täglich gemacht.



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