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www.rhetorik.ch aktuell: (21. Feb, 2008)

Das Beraterteam hinter Obama

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Wer hinter die Kulissen der "Königsmacher" blicken kann, weiss, dass erfahrene Berater viel bewirken können. Ein guter Coach bringt es fertig, aus seinem Mandanten das Optimum herauszuholen. Er muss die die blinden Flecken aufzeigen oder die Kommunikationsbarrieren beseitigen. Doch darf er die Persönlichkeit nie verändern. Nur wer natürlich und glaubwürdig kommuniziert, überzeugt. Ein Berater kann nicht aus einer "Birne" einen "Apfel" machen. Doch gelingt es einem erfahrenen Berater, die "Birne" so zu präsentieren, dass sie als solche erkannt und gekauft wird. Falls sie faul ist, kann er sie nicht als gesund verkaufen.


Beispiel Angela Merkel



Angela Merkel beispielsweise wurde leider zuerst schlecht gecoacht. Man wollte ihr die Gestik abgewöhnen (damit sie nicht fuchtle). Dabei wirkte sie steif und kam unter Druck. Sie litt unter Versprechern. Dann liess sich die Kanzlerkanditatin - vor dem Duell gegen Schröder - von einem Profi Berater coachen. Angela Merkel hörte nur noch auf den EX-ZDF- Moderator Alexander Niemetz. Dieser moderierte bis 2000 das "heute Journal". Angela Merkel wirkte sofort viel sicherer als vor Monaten. Niemetz konzentrierte sich auf die Botschaften und liess der Politikerin bei der Gestik freien Lauf. Merkel wurde ausdruckstark. Die befreite Körpersprache wirkte sich auf ihre Stimme aus. Sie machte mehr Pausen. Der Stress wurde dank Bewegung abgebaut. Es gab keine Versprecher mehr.



Beispiel Barack Obama



In der "NZZ am Sonntag" vom 17. Februar wurde Obamas Beraterteam vorgestellt, dem Obama schon viel zu verdanken hat. Die Beraterfirma "Consulting AKP&D Message and Media" in Chicago das vor mehr als 20 Jahren vom ehemaligen Reporter David Axelrod gegründet worden war hatte schon Bill Clinton beraten. Axelrod hatte bereits im Jahre 2004 Obamas Wahlkampf für den US-Senat geleitet. Axelrot verbindet Systematische Basisarbeit wird mit einem postideologischen Konzept:

Mit der Persönlichkeit des Kandidaten soll überzeugt werden, weniger die Botschaften, die auf spezifische Wählergruppen zugeschnitten werden müssten.


Die NZZ schreibt: "Die Kombination erhebender Rhetorik und nüchterner Fakten ist auch auf der inhaltlichen Seite bei Obamas Kampagnen zu finden. Obama zeichnet sich bei allen Auftritten durch eine intellektuelle Offenheit, gepaart mit einer Lust an Details aus." Weiter listet der NZZ Artikel Obamas professionelles Beraterteam auf, das schon grosse Erfahrung in der Aussen- wie in der Wirtschaftspolitik hat:
  • Zbignew Brzezinski und Anthony Lake waren Sicherheitsberater von Jimmy Carter und Bill Clinton.
  • Die Pulitzerpreisträgerin und Harvard Professorin Samantha Power richtet Obama in der Aussenpolitik eher auf einen humanitären Intervenismus aus und ergänzt so den Realist Brzezinski.
  • In der Wirtschaftspolitik verlässt sich Obama auf den Oekonomieprofessor Austan Gooslbee von der Uni Chicago.
  • Im Obamateam sind auch junge Redeschreiber wie John Favreau und Adam Frankel. Frankel war Assistent beim 79 jährigen Kennedy-Redeschreiber Ted Sorensen.


Wird Obama alle Hürden überwinden und den Weg ins Weisse Haus schaffen, kann sich das Beraterteam als erfolgreiche Macher auf die Schultern klopfen.


Quelle: NZZ vom 17. Februar: Die Macher von Obama



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