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Nach den Landtagswahlen in Hessen zeichnete sich eine
komplizierte Regierungsbildung ab.
In Hessen lag die CDU von Regierungschef Roland Koch trotz dramatischer
Verluste mit 36,8 Prozent hauchdünn vor der SPD mit 36,7
Prozent. Beide Parteien haben 42 Sitze im Parlament. Die Union bekam
lediglich 3.595 Stimmen mehr als die Sozialdemokraten, die in einem
Wahlkrimi über Stunden in den Hochrechnungen prozentual knapp
geführt hatten. Die Gretchenfragen sind: Wer hat nun das Mandat? Wer darf die Regierung bilden? Nach Ansicht ihres Generalsekretärs Ronald Pofalla hat die CDU trotz der schweren Verluste in Hessen das Mandat, eine neue Regierung zu bilden. "Roland Koch hat den Regierungsauftrag, er bleibt der Kandidat und wird Gespräche führen", sagte Pofalla im ZDF. Es sei Teil der politischen Kultur, dass die stärkste Partei dazu vom Wähler beauftragt sei. Zwar erreiche ein Bündnis aus CDU und FDP keine absolute Mehrheit der Sitze im neuen Landtag, liege aber trotzdem vor Rot-Grün. "Frau Ypsilanti hat keine Mehrheit", betonte Pofalla. Das sieht die SPD allerdings erwartungsgemäss anders. Die stellvertretende SPD-Chefin Andrea Nahles und Generalsekretär Hubertus Heil bestanden auf der Ablösung von Koch. Eine Zusammenarbeit zwischen Sozialdemokraten und Linkspartei schlossen sie nochmals aus. "Der Ball liegt nicht mehr bei der CDU, sondern bei SPD, Grünen und auch FDP", sagte Heil im ZDF. "Koch ist weg, das ist keine Frage mehr." Es gebe in der Bevölkerung die Forderung nach Ablösung des Regierungschefs und eine Stimmung für eine sozialere, liberalere und ökologischere Politik. "Dafür sehe ich Mehrheiten." Mit der Linkspartei werde es weder eine Koalition noch eine Tolerierung geben. Die Führung der Sozialdemokraten favorisiert offenbar eine Ampelkoalition aus SPD, FDP und Grünen.
FAZ
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Nachtrag vom 31. Januar 2008: Zur Selbstentmachtung Kochs Was sind die Gründe für das Debakel der CDU in Hessen? Politologen haben Antwortversuche für den Verlust der CDU von 12 Prozent. Die Wahl und Parteinforscher der Konrad Adenauer Stiftung KAS meint, dass der Stimmeneinbruch vor allem bei den über 60 Jährigen passiert ist. Montatelang habe Koch in Umfragen geführt. Bis zum Vorfall in der U-Bah Staion, als ein Rentner von einem griechisch-türkischen Duo überfallen worden ist und Koch sich mit Xenophobie ins Zeugs legte. In der "Bild" Zeitung sagte er:
Obwohl das Thema Jugendkriminalität auf grosse Resonanz stiess, überzeugten nach der Wahlanalyse die Lösungsansätze weniger. Koch musste gar einräumen, dass im bundesweiten Vergleich jugendliche Straftäter in Hessen am längsten auf ihre Verurteilung warten mussten. Die Wählen sahen einen Schachzug: Zwei Drittel der Gesamtwählerschaft meinte, dass die CDU-Forderung nach Verschärfung des Jugendstrafrechts nur wegen der bevorstehenden Wahl eingebracht worden ist. Die Forscher haben einen Stimmungsumschwung innerhalb Wochen registriert. Die Polarisierung habe zu einer Lagerbildung geführt, was für Wechselwähler den Wechsel erschwerte. Quelle: Spiegel |
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