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In einer Wohnung im Deutschen Pfullendorf im Kreis Sigmaringen quälten
jüngst fünf Mädchen im Alter von elf bis 15 Jahren eine
14-jährige Mitschülerin mehrere Stunden lang. Sie filmten das
grausame Geschehen mit einem Video-Handy, das bei einer Hausdurchsuchung
beschlagnahmt werden konnte. Wenn ein Mädchen von elf- bis 15-jährigen Mitschülerinnen gefoltert werden kann, ihm mit einem Feuerzeug und einer glühenden Zigarette Brandwunden zugefügt werden und das Opfer vom Quintett gezwungen wurde, sich zu entkleiden - wenn dem Mädchen rohe Eier auf seinem Kopf zerschlagen und die entwürdigenden Handlungen mit einem Video-Handy aufgenommen werden, stellt sich die Frage: Wer trägt an solchen Auswüchsen Schuld: Das Opfer? Die Täterinnen? Die Eltern? Die Schule? Oder ist das Handy schuld, weil heute Gewalttaten gefilmt und gezeigt werden können? |
Also: Was tun? | Es braucht medienpädagogischen Unterricht. Jeder wird heute zum Kameramann und Regisseur. Es geht dabei darum, den Jugendlichen die sozialen Konsequenzen des Mediengebrauchs und missbrauchs zu erklären und sie zu einem kreativen statt destruktiven Medienumgang zu führen. |
Ein Handyverbot ist also das falsche Mittel? | Das Verbot allein ist eine Massnahme, die konsequent erscheint, aber nichts bringt. Dass die Gesellschaft Richtlinien hat, finde ich schon wichtig. Frauenverachtende oder Gewalt verherrlichende Filme müssen verboten sein. Aber das Medium als ganzes verbieten, kann nicht der richtige Weg sein. |
Aber wie soll ein Lehrer, der provoziert wird, mit dem umgehen? Kein Handyverbot? | Dieser Lehrperson würde ich als erstes einmal raten, das Verhältnis mit den Schülern zu verbessern. Für eine Phase kann es in solchen Fällen durchaus gut sein, das Handy zu verbannen, bis die Verständigung wieder funktioniert. Aber die Konflikte liegen nicht einfach beim Medium. Sondern das Medium wird benutzt, um sie auszutragen. |
"Die Lehrer wissen schon Bescheid darüber, dass sie gemobbt werden. Aber ich glaube, dass sie es nicht so ernst nehmen. Sie sind es ja gewohnt, nicht gemocht zu werden." |
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