Rhetorik.ch

Knill+Knill Kommunikationsberatung

Knill.com
Aktuell Artikel Artikel Inhaltsverzeichnis Suche in Rhetorik.ch:

www.rhetorik.ch aktuell: (10. Aug, 2007)

Die Kraft der Marke

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:


Die Kinder wüssten es zwar. Die Eltern predigen es jedenfalls unaufhörlich: 5 mal am Tag Obst und Gemüse essen, ist das Beste, was wir für unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit tun könnten. Obst und Gemüse sind nicht nur knackig lecker, erfrischend, bunt und kalorienarm sondern mit einen breiten Palette an wertvollen Inhaltsstoffen auch ausgesprochen gesundheitsfördernd. Dickmacher sind erwiesenermassen ungesund.

Diese Einsicht fruchtet jedoch in der Praxis nichts. Kinder bevorzugen Fastfood. Sie wünschen Burger und Pommes. Sie haben sich an die Dickmacher gewöhnt und lehnen bei freier Wahl Gemüse ab.

Die Marke beeinflusst den Geschmack

Ein Experiment mit mit drei bis fünfjährigen Knirpsen von Dina Borzekowski von der Johns Hopkins Bloomberg School of Health und Kinderarztes und Präventivmediziners Thomas Robinson von der Stanford School of Medicine der Standford Universität zeigte, dass die Marke McDonald genügen kann, um Kindern Gemüse beliebter zu machen. 63 Vorschulkinder zwischen drei und fünf Jahren zwei verschiedene Packungen Happy Meals mit je einem Viertel eines Hamburgers, Chicken Nuggets, Pommes, zwei Baby-Karotten und einem kleinen Becher Milch gegeben. Obwohl beide Packungen von der lokalen McDonalds-Filiale stammten, war nur eine in der Originalverpackung. Die zweite war von den Forschern in einem neutralen Papier ohne Logo des Herstellers eingepackt. Die meisten Kinder gaben an, dass ihnen die Mahlzeit in der McDonalds-Verpackung besser schmeckte als jene im neutralen Papier. Quelle.

Marketing Strategen frohlocken

Erstaunlich ist, dass die Pommes in der McDonald Verpackung fanden 77 Prozent der Kids besser fanden. Nur 13 Prozent hielten die neutral verpackten Kartoffelstäbchen besser und 10 Prozent mundeten beide Varianten besser. Bei den Rüebli schmeckten jene besser, die scheinbar von McDonald kamen. Zudem machten die Präventivmediziner eine interessante Beobachtung: Bei jenen Kindern, die häufiger in den Fastfood -Lokalen assen, schnitten die Rüebli mit der Verpackung von McDonald besser ab. Auch jene, die mehr Fernsehapparate zu Hause hatten. Es ist somit denkbar, dass jene Kinder mit mehr Fernsehgeräten daheim auch mehr McDonald Werbung konsumieren. Somit darf angenommen werden:

  1. Werbung beeinflusst das Konsumverhalten
  2. Die Einstellung zu einem Markenprodukt beeinflusst die Wahrnehmung


Im Hintergrund der "Übergewichtsepidemie" bei den Jugendlichen müsste uns die Markentreue der Kinder im Grunde beunruhigen. Denn in den Jugendsendungen sehen die Kinder in der Stunde ca. 4.7 Werbespots. Bei den Werbesendungen geht es vorwiegend um Lebensmittel: Werbung von Fastfood Ketten. Es ist gewiss eine Überlegung wert, ob die Werbung bei Kindersendungen zu beschränken ist. Oder es lohnt sich für Eltern, den Kindern das gesunde Gemüse künftig in McDonald-Tüten zu servieren.

Quellen:



Rhetorik.ch 1998-2019 © K-K Kommunikationsberatung Knill.com