Medienpräsenz ist kostspielig. Dreissig Sekunden Werbezeit
kostet - je nach Sendegefäss - Tausende von Franken. Wer sich vor
Mikrofon und Kamera artikulieren kann, hat einen Vorteil. Er kann die
Wähler beeinflussen. Vorausgesetzt er kann verständlich
und überzeugend ausdrücken. Wer ausgeklammert wird, ist
benachteiligt. Jeder Auftritt ist eine Chance! So ist es begreiflich,
dass die Parteien genau darauf bedacht sind, möglichst viel
Medienpräsenz herauszuholen. Die Auftritte der Konkurrenz werden
kritisch überprüft. Die CVP übte sich jüngst im
Erbsenzählen. So hat sie nachgerechnet, dass sie ihre Leute dieses
Jahr - in der "ARENA im Frontpult - lediglich 12- mal positionieren
konnten. Die FDP und die SVP sei je 15-mal vertreten gewesen und die SP
habe 19- mal in der ersten Reihe gestanden. Der FDP sind die kommenden
Monate ebenfalls wichtig. Sie ist darauf bedacht, den zweiten Sitz im
Bundesrat zu halten. In der Sendung "classe politique" verweigerte sie
jüngst eine Teilnahme, weil die Sendung angeblich zu SVP lastig
gewesen sei. Auch die SVP blieb bei einem Treffen mit dem Chefredaktor
des Schweizer Fernsehens fern. Die Partei war verstimmt, weil an einen
"Zischtigclub" die SP ihr Parteiprogramm und ihre Problem allein habe
ausbreiten dürfen.
Das Fernsehen ist während dieses Wahljahres gefordert. Den Machern
wird künftig mit Argusaugen auf die Finger geschaut. Das Schweizer
Fernsehen ist sich dieser Problematik bewusst. Es ist bereits vorgesehen,
dass jede Partei mit einer Handycam selbst einen Werbespot fabrizieren
kann. In mehreren Sendungen sollen dann die Resultate unter dem Titel
"Entscheidungen 07" aufgezeichnet werden. Zudem sind vier Wahl-"Arenen"
vorgesehen.
Unserer Prognose: Die Turbulenzen zwischen Parteien und Staatsfernsehen
werden in den kommenden Monaten dennoch weiter gehen. Wahrscheinlich
trifft die These von Reinhard Fendrich zu:
"Früher wollten alle Leute in den Himmel- heute ins Fernsehen".
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Erst wer im Fernsehen kommt, ist jemand.
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