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www.rhetorik.ch aktuell: (21. Feb, 2007)

Telefoninterview mit Uriella

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Der Produzent des Videos ist Mathias Nöthiger. Das Projekt ist zusammen mit Michael Kull entstanden, der dazu die Musik produziert hat.
Es war geplant gewesen, dass im Fernsehen Uriella und Icordo beim Ansehen des Videos gefilmt würden. Icoardo hat das Senden des Videos verboten. Aus der totalen Parodie und Lächerlich-Machung des Sprachrohrs wurde ein Sekten-Promo-Parodie-Zwitter.

Nach einem Reitunfall im Jahr 1973 erlitt Erika Bertschinger-Eicke schwere Kopfverletzungen. Seither behauptet sie, "hellsehend" zu sein und nannte sich kurz danach "Uriella". Im Jahre 1980 gründete das selbsternannte "Sprachrohr Gottes" die Gruppierung "Fiat Lux". "Ich bin wieder da. Es geht aufwärts mit mir" sagte Uriella in einem Interview mit "Radio Top". Für Monate hatte sich Uriella aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Die Sekte "Fiat Lux" hatte 773 Mitglieder im Jahre 1997, dann (nachdem Weltuntergangsprovezeihungen nicht eintraten und Uriella zu 22 Monaten bedingt verurteilt wurde), schrumpfte die Gruppe auf 300. Im Jahre 2004 schien der Spuk vorbei.


Interview mit dem Ostschweizer Privatsender Radio Top zum 78. Geburtstag.
Doch Gerüchte, dass sie unter Krebs leide, stimme nicht:

"Ich bekam altersmässig lockere Zähne. Dadurch sind auch Bakterien durch die Wurzelkanäle hochgeschlüpft und via Wangenknochen bis zu den Augen gelangt. Das war schon etwas dramatisch. Und da musste man alles auskratzen. Ich war auch mal für zwei Stunden blind."


Die Heilung habe lange gedauert. Ihr Gesicht sehe immer noch nicht schön aus. Deshalb gehe sie noch nicht vor eine Kamera und auch ihren Geburtstag feiert sie alleine ohne ihre Gemeinschaft. Obwohl sie zu ihrer Gemeinschaft derzeit kaum Kontakt habe, mit Jesus kommuniziere sie nach eigenem Bekunden immer noch sehr eifrig.

"Er hat mir immer wieder Botschaften gegeben. Allerdings durchs Telefon. Das funktioniert prima. Das Telephon ist gut eingerichtet, so dass alles ganz klar rüberkommt."




Sie beantwortete in einem Exklusivinterview Fragen von "Heute":

Heute: Uriella, danke dass Jesus Christus Ihnen grünes Licht für unser Gespräch gegeben hat. Uriella: Gut, gut. Ich muss auch immer sehr viel organisieren und heilen.
Heute: Sie müssen sich schonen, Sie hatten doch eine schwere Operation. Uriella: Gott gibt mir Willenskraft und Energie. Ich muss immer da sein.
Heute: Können Sie unter diesen Umständen überhaupt noch heilen? Uriella: Ja. Ich nehme die kranken Leute in mein Gebet auf und sende ihnen Energie. Das verzögert meinen eigenen Heilungsprozess.
Heute: Wer hilft Ihnen eigentlich bei Ihrer Heilung? Jesus? Sie selbst? Uriella: Nur Gott kann heilen.
Heute: Heute Im Jahr 2000 sahen Sie zum letzten Mal einen Weltuntergang voraus Uriella: ... ja, und den hat der Orden Fiat Lux mit viel positiven Gedanken gerade noch abwenden können. Ich möchte aber nicht von Weltuntergang sprechen, sondern von einer Reinigung der Erde.
Heute: Gibt es schon ein Datum für diese Erdreinigung? Uriella: Nein. Jesus will sich zurzeit auf kein Datum festlegen.
Heute: Wird es denn bald sein? Uriella: Es geht nicht mehr zehn Jahre. Es könnte sogar dieses Jahr sein.
Heute: Sind Sie sicher? Uriella: Es braucht nur noch den Funken im Pulverfass.
Heute: Und wenn Sie ganz viel beten? Uriella: Nein, es ist zu spät für eine gänzliche Abwendung.
Heute: Haben Sie Angst vor dem Tod? Uriella: Nein, weil es kein eigentlicher Tod ist. Ich lebe ja als Uriella weiter.
Heute: Jemand hat behauptet, Ihr Ehemann Icordo baue ein weiteres Medium für die Zeit nach Ihrem Tod auf. Uriella: Alles Quatsch. Es gibt keinen Ersatz für mich. Und wenn ich diese Erde einmal mit meinem Körper verlasse, dann bin ich mit meinem Geist immer noch beim Orden Fiat Lux.
Heute: Gestern feierten Sie Ihren 78. Geburtstag. Hatten Sie es schön? Uriella: So wie es ist, wenn man sehr isoliert lebt.


Bei allen heiklen Fragen findet Urielle Selbstschutzbehauptungen. Ihre Begründungen (Ausreden) sind recht plump: Weil sie sich selbst nicht heilen konnte, erklärt sie diese Tatsache damit, dass sie eben zu viel beten musste für andere kranke Menschen.

Weil sie den Weltuntergang falsch prognostiziert hatte, spricht Uriella nicht mehr von einem Weltuntergang sondern von Erdreinigung.

Zudem behauptet sie, dass sie den Weltuntergang dank mit ihrer positiven Gedanken abzuwenden vermochte.

Um sich nicht nochmals zu blamieren, legt sie sich für die nächste Erdreinigung nicht mehr auf ein genaues Datum mehr fest.

Beim Ansinnen ,dass ihr Icordo nach Uriellas Tod ein neues Medium zu sich nehmen könnte, reagiert die Sektenführerin ungehalten und macht deutlich, dass sie mit ihrem Geist immer bei ihm sein werde.

Aus der letzten Antwort schimmert durch, dass sich Uriella einsam und isoliert fühlt. Vielleicht leidet die mediensüchtige Frau an Entzugserscheinungen.



20 Minuten im Jahre 2003

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