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www.rhetorik.ch aktuell: (01. Jan, 2007)

Drohrhetorik oder echte Gefahr?

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Irans Präsident Mahmoud Ahmadinedschad will im Fall eines Angriffs auf sein Land mit einem "historischen Schlag ins Gesicht" kontern. Weil es sich nicht an die internationalen Regeln halten wollte, kam es nach längerem Zögern doch noch zu konkreten Uno-Sanktionen. Iran hat eine 60 tägige Zeitlimite zu einer Reaktion. Sonst wird die einstimmig beschlossene Resolution 1737 in Kraft treten. Im Atomstreit blieb der Iran bisher hart. Das Land will trotz der Sanktionen das umstrittenen Atomprogramm weiterführen oder gar forcieren. Die iranische Nation werde sich wehren, wenn sich jene Staaten erneut gegen Iran wenden, die schon im iranisch-irakischen Krieg von 1980 bis 1988 auf der anderen Seite gestanden hätten. Das Land werde sein Atomprogramm verteidigen und dies weiterhin tun.

Für Iran sind die UNO Sanktionen psychologische Kriegsführung. Ahmadinedschad kritisierte die Uno-Sanktionen, welche den Iran zum Stopp des Atomprogramms zwingen wollten. Nach Ahmadinedschad hat die Resolution des Uno-Sicherheitsrates "keine Gültigkeit" und ist "illegal". Die Sanktionen wären nur unter dem Druck der USA und Grossbritanniens zustande gekommen. Weiter fand der Präsident, Iran habe die USA allerdings "schon oft erniedrigt, und wir werden euch auch in Zukunft erniedrigen".

Israel und die USA haben Iran immer vorgeworfen, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms den Bau von Atomwaffen voranzutreiben. Der Uno-Sicherheitsrat hatte am 23. Dezember 2006 eine Resolution verabschiedet, die den Export von Gütern und Technik untersagt, die dem iranischen Atom- oder Raketenprogramm nutzen könnten. Ferner soll das Vermögen einiger Unternehmen und Einzelpersonen mit Bezug zum iranischen Atomprogramm eingefroren werden. Die Drohung vom Iranischen Präsident machen deutlich, dass die Sanktionen weh tun werden.

Wir wissen noch nicht, wie zurechnungsfähig der jetzige Machthaber im Iran ist. Das Land hat Trümpfe in der Hand, mit denen der unfolgsame Präsident dem Westen schaden könnte. Denken wir nur an das Erdöl. Auch Drohungen, wie den Einsatz von Atom Waffen oder Terroranschläge könnten wahrgemacht werden. Nach den Schwierigkeiten im Irak wird heute weder die USA noch eine Völkergemeinschaft einen Waffengang gegen den Iran befürworten. Ahmadinedschad hat gesehen, dass die USA auch schon in der Vergangenheit weggeschaut hat, wenn Spielregeln ignoriert worden sind, wie im Falle Koreas oder Chinas.


Nachtrag vom 3. Januar 2007 Das Institut für strategische Studien in Tel Aviv hat in einem Jahresbericht veröffentlicht, dass Israelin der Lage wäre, unabhängig einen Militärschlag gegen Irans Nuklearprogram auszuführen. (Quelle) Israel hatte schon im Jahre 1981 einen Reaktor in Osiraq im Irak bombardiert. Welche Folgen ein solcher Schlag heute hätten, ist schwierig vorauszusehen.

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