Nachtrag vom 28. November, 2006:
Daniel Haas vergleicht in einem Spiegel Artikel
"Echt stark, diese Schwäche" mit der Szene im "Paten", wenn Al Pacino in
der Küche geschwächt von Schuld und Last zusammenbricht:
"Das Bild von Silvio Berlusconis Schwächeanfall ist mehr als nur
ein Pressefoto. Es erzählt von Gewalt und Religion, Macht und
Erlösung.
Das Pressefoto des erschöpften Berlusconi hat die Qualität
des Déja Vu, es zitiert die Leiden Don Corleones herbei und
erinnert darüber hinaus daran, dass sich der Ex-Regierungschef
wie die Bosse aus Francis Ford Coppolas Mafiaepen gegen den
Vorwurf der Richterbestechung, des Meineids, der Geldwäsche
und Bilanzfälschung wehren musste. Seit gestern steht er wegen
Steuerbetrug vor Gericht - das Verbrechen, für das einst Al Capone
hinter Gitter ging.
Das Bild seines Schwächeanfalls ist auch ein Emblem der
Stärke. In seiner Kompaktheit dokumentiert es den Zusammenhalt einer
Interessengruppe, in der der Unternehmer buchstäblich aufgehoben
ist. So einer wird nicht zu Fall gebracht, wenn er herabsinkt - es
vertieft nur seine Wirkung als gesellschaftliches und kulturelles Zeichen."
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