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www.rhetorik.ch aktuell: (26. Mai, 2006)

Offroad-Fahrer als Kampfhundehalter?




Illustration BLICK 24. Mai
Wir empfehlen in der Rhetorik immer wieder die Anwendung von Vergleichen und Analogien. Doch müssen sie stimmen. Bundesrat Moritz Leuenberger brachte mit der provokativen Gleichung "Kampfhundehalter und Offroadfahrer sind gleich" einen Stein ins Rollen, der nachtäglich bewusst macht, dass unbedachte Vergleiche selten zur Lösung von Problemen beitragen. Sie lösen höchstens einen Wirbel aus. Wir haben Bundesrat Leuenberger verschiedentlich analysiert. Er ist oft positiv aufgefallen, doch hat er sich auch schon im Ton vertan.

Es stimmt zwar, dass sowohl Kampfhunde also auch Offroaders gefährlich sein können. Kampfhunde können Menschen unbegründeterweise verstümmeln. Grosse Vierradvehikel können Fussgänger und Kindern bei einem Zusammenstoss gravierendere Schäden zufügen als ein normaler PW.

Trotzdem hinkt der Vergleich. Fahrzeugbesitzer von kleineren Fahrzeugen können auch nicht mit Pudelibesitzern verglichen werden. Zudem haben viele Kampfhundebesitzern einen fragwürdigem Leumund. Während die Ami-Jeepbesitzer in der Regel mit dem Fahrzeug verantwortungsvoll umgehen.


Der hinkende Vergleich des Bundespräsidenten ist möglicherweise deshalb vielen Bürgern sauer aufgestossen, weil sie vom Bundesrat weder erzogen noch bevormundet werden möchten.

Fazit: Vergleiche sind oft hilfreich und erleichtern das Verstehen. Durch die Analogie dürfen aber nicht zusätzliche Missverständisse entstehen.
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