CVP-Präsidentin und Bundesratskandidatin Doris Leuthard hat die
Medienschaffenden um Schonung ihrer Familie gebeten. Die wenigsten
Politiker wagen es, rechtzeitig die Grenze zwischen Privatheit und
Oeffentlichkeit abzustecken. Wir gratulieren Doris Leuthard, dass Sie
vor dem grossen Rummel den Medien den Tarif deutlich bekannt gegeben hat.
Sie sagte vor der versammelten Bundeshauspresse:
"Es ist gut, wenn sie über mich schreiben"
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Sie müsse auch Kritik einstecken können,
doch die Privatsphäre der Menschen in ihrer persönlichen
Umgebung sei zu respektieren.
Sie habe am Samstag einen weinenden Vater erlebt, erwähnte
Leuthard. Der Druck, der seit der Rücktrittsankündigung von
Bundesrat Joseph Deiss auf sie und ihre Familie ausgeübt werde, habe
sie bei ihrer Entscheidung über eine Kandidatur am meisten belastet.
Weiter sagte die CVP Präsidentin, sie wolle nicht, dass nun
bis zur Bundesratswahl immer wieder Helikopter über ihrem Haus
kreisten. Welches Medium auf diese Weise recherchiert haben soll, war
nicht zu erfahren.
Nun gilt es, die verbale Grenzziehung auch in der Praxis durchzusetzen.
Uns interessiert der Umgang Leuthards mit den Medien während der
kommenden Wochen.
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