Eine neu gegründete Aktion "Lebendiges Deutsch" wendet sich
gegen den überflüssigen Gebrauch englischer Wörter.
Urheber ist der Autor und Journalistenausbilder Wolf Schneider.
Er ist Vorsitzender des "Vereins deutscher Sprache". Die Initianten betonen,
es gehe nicht gegen alle Importe aus dem Englischen. Es gehe gegen die
"schiere Anglomanie d.h. gegen ein Übermass". Es soll lediglich an jene
bereits vorhandenen deutschen Wörter erinnert werden, die anstelle
von hässlichen oder überflüssigen Anglizismen verwendet
werden können. z.B. "Zeitlupe" statt "Slowmotion".
Die Initiatoren rufen dazu auf, Vorschläge zu jenen englischen Begriffen zu machen,
"die überflüssig oder nicht allgemein verständlich sind",
wie "all-inclusive",
"downsizing"
oder "running gag".
Eine Studie aus dem Jahr 2003 überprüfte die
Verständlichkeit von zwölf damals bekannten englischen
Schlagworten für deutsche Kunden. Mit dem Ergebnis: Nur maximal 59%
und minimal 8% verstanden, was gemeint war. Sat 1 erfuhr damals, dass
zwei Drittel der Zuschauer seinen Werbespruch
"Powered by Emotion" nicht
verstanden. Künftig warb dann der Sender mit:
"Sat 1 zeigt's allen!"
Auch uns geht es bei der Sprache vor allem um die
Verständlichkeit. Wer sich mit Fachbegriffen auseinandersetzt,
muss aber auch bedenken, dass neue Fachbegriffe wie beispielsweise
"Homepage" nicht mehr mit "Startseite" ersetzt
werden können. Ob
sich "Shareholder Value" mit dem deutschen Wort
"Aktionärsnutzen"
ersetzen lässt oder für
"Countdown" ein passenderes deutsches
Wort gefunden werden kann, dürfte bezweifelt werden.
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