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www.rhetorik.ch aktuell: (25. Januar, 2006)

Hassrhetorik

Irans Präsident Mahmoud Ahmadinejad setzte sich in den letzten Monaten oft über alle internationalen Gepflogenheiten oder Diplomatie hinweg. Er tritt von Fettnapf zu Fettnapf. Er will ein Welt ohne Zionismus und sagt unverhohlen,

"Israel müsse von der Lanndkarte ausradiert werden".


Jede Waffe würde ihm recht sein, Israel zu zerstören. Gott habe ihm gesagt, ein Atomwaffenprogramm aufzubauen. Trotz weltweiten Protestes wiegelt er nicht ab, sondern verschärft noch seine Rhetorik. So bezeichnete er US-Präsident George Bush und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel als

"Staatsterroristen, die wegen ihrer Unterstützung für Israel vor ein Gericht gestellt werden müssen".




  • Am 21. Januar meinte Ahmadinejad Parallel zu dem politischen Krieg, ist heute ein grosser versteckter Wirtschaftskrieg im Gange, und die islamischen Staaten sollten ihr wirtschaftliches Potenzial nutzen, "um den Feinden die Hände abzuhacken" (Quelle: FAZ vom 22.01.2006, Spiegel vom 21. Januar 2006).
  • Nach zwei Bombenexplosionen am 24. Januar im Süd-Iran, bei dem 8 Menschen ums Leben kam, meinte Ahmadinejad, dass es offenkundig Spuren der "Besatzern des Iraks" gebe. Er wirft Grossbritannien vor, die Unruhen an der Grenze zum Irak zu schüren. (Quelle: SF DRS)
  • Ahmadinejad hatte im Dezember unter anderem erklärt, die Europäer hätten den "Mythos" vom Holocaust geschaffen und dazu benützt, inmitten der islamischen Welt einen jüdischen Staat als "Fremdkörper" zu errichten. Auch hatte er gemeint, Deutschland und Österreich sollten Gebietsteile abtreten, damit dort ein jüdischer Staat entstehen könne, um das Problem des Nahost-Konflikts "an der Wurzel zu packen". (Quelle: die Presse.com)


Der konservative "New York Times" Kolumnist David Brooks unterscheidet am 22. Januar vier verschiedene Positionen auf, um mit dem Iran umzugehen:
  • Pre-emptionists: Amerikanische Konservative wie John McCain vergleichen die Situation mit Nazi Deutschland um 1933. Die Anti-Semitische Demagogie-Rhetorik ist gefährlich. Der Iranische "Madman" kann nicht mit demokratischen oder wirtschaftlichen Sanktionen im Schach gehalten werden. Iran darf nicht erlaubt werden, die Bombe zu bauen. Es würde einen katastrophalen Krieg geben.
  • Sanktionists: Auch viele Demokraten denken, dass Atombomben im Iran unakzetpabel sind. Sie wollen aber keine militärische Schritte, sondern möglichst schnell wirtschaftliche Sanktionen.
  • Reformists: Die Bush Administration ist interessanterweise auf der vorsichtigen Seite und warten ab. Sie wollen vor allem nicht, dass Iran mehr provoziert wird und die Bemühungen der USA im Irak sabotiert. Iran sei nicht Nord Korea. Privat sollen einige Offiziellen sagen, dass man wohl nichts dagegen machen könne, dass Iran zu Atomwaffen gelange.
  • Fatalists: Der grosse Teil der Demokraten bleiben schweigsam. Eine erneute Amerikanische Invasion sei fatal. Man könne wohl nichts dagegen tun, dass Iran bald Atomwaffen habe.
All diese Positionen hätten etwas gemeinsam: sie stinkten zum Himmel. Die Debatte gehe quer durch beide Parteien und zerteilt sie. Unterdessen baut der Iran munter weiter an seinen Bomben.


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