|
Man musste bei der US-Aussenministerin
Condoleezza Rice immer ganz genau hinhören.
Rice habe lediglich die bestehende Politiklinie zum
Ausdruck gebracht, eine Kursänderung stelle ihre Äusserung
keineswegs dar, war in der Presse zu lesen.
Rice-Mitarbeiter sagten gegenüber der "New York Times", ihre Chefin
habe den Eindruck gehabt, ihre Aussagen zu den Foltervorwürfen
gegenüber den USA in den Tagen zuvor seien wohl nicht richtig
angekommen. Die Stellungnahme in der Ukraine sei daher als "Klarstellung"
zu verstehen.
Die Botschaft von Rice aus Kiew klang tatsächlich etwas deutlicher als
ihre vagen Erklärungen zuvor.
"Die Vereinigten Staaten dulden keine Folter"
|
hatte Rice in den vergangenen Tagen immer wieder auf kritische Fragen zu den
Verhörmethoden insbesondere des US-Geheimdienstes CIA erwidert.
Nun verkündete sie, Grundsatz der US-Politik sei, dass die
Anti-Folter-Konvention der Uno für US-Bedienstete gelte,
"Wo immer sie sind, ob innerhalb oder ausserhalb der
Vereinigten Staaten".
|
Erstaunlich ist diese neue Sichtweise, zumal die Bush-Regierung grausame
Methoden bislang ausdrücklich nur für Verhöre auf
heimischen Boden ausgeschlossen hatte.
|