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www.rhetorik.ch aktuell: (28. Oktober, 2005)

Wer steht, wird besser verstanden



Bei Präsentationen stellten wir immer wieder fest: Wer beim Sprechen steht, wird besser verstanden. Denn er steht gleichsam zu seiner Aussage. Die Füsse sind geerdet. Man nennt dies "grounding". Die Wirbelsäule ist gerade und hat eine ideale Position.

Ingrid Deltenre Beim Sitzen stimmt dies selten. Beim "Nach- vorne-neigen" werden die Stimmbänder gedehnt i (die Stimme klingt schlechter), und beim Zurücklehenen gepresst (die Stimme ist "verstimmt").

Beim Stehen sind die Hände frei. Die Gestik ist in der Regel natürlicher, weil die Arme sich frei bewegen können und nicht auf dem Pult "geerdet" werden können.


Franz Fischlin Bei "10 vor 10" von SF DRS und bei der Tageschau wird nun stehend moderiert. Den Entscheid der Fernsehdirektion, stehend zu moderieren - unterstützen wir voll und ganz. Tagesschaumoderator Franz Fischlin findet:

"Das neue Erscheinungsbild wurde von uns Moderatoren sehr positiv aufgenommen".
Zuvor seien die Moderatoren praktisch am Tisch "angeklebt" gewesen. Nun habe man mehr Bewegungsraum, so dass das Publikum die Moderatoren stärker als Persönlichkeit wahrnehmen könne.

"Es ist aber eine Umstellung - die Moderation wird anspruchsvoller",


fügte Fischlin an. ( Quelle).
Stephan Klapproth
Haben Sie gewusst, dass Ihre Stimme besser mit Ihrer Stimmung übereinstimmt, wenn Sie auch stehend telefonieren?


Der Grund, weshalb viele Leute lieber sitzen als stehen, ist durchaus verständlich:
  • Sie sind sich gewohnt, sich hinter einem Tisch oder Pult verstecken zu können. Wer steht, kommt sich wie "entblösst" vor.
  • Redner wissen nicht, wohin mit den Händen.


Weil viele Menschen beim Stehen die Gestik blockieren (mit verschränkten Armen als "Ersatzpult", mit den Händen auf dem Rücken oder in den Hosentaschen), kommt es vielfach zu störenden Pendelbewegungen, weil der Körper die Spannung mit Bewegungen nicht abbauen kann. Wer die Gestik "laufen" lässt, wird nicht nur besser verstanden: es wird auch die Muskulatur gelockert und Druck abgebaut, besonders in Stress-Situationen.


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