Bei Präsentationen stellten wir immer wieder fest: Wer beim Sprechen
steht, wird besser verstanden. Denn er steht gleichsam zu seiner Aussage.
Die Füsse sind geerdet. Man nennt dies "grounding". Die Wirbelsäule ist
gerade und hat eine ideale Position.
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Beim Sitzen stimmt dies selten.
Beim "Nach- vorne-neigen" werden die Stimmbänder gedehnt i
(die Stimme klingt schlechter),
und beim Zurücklehenen gepresst
(die Stimme ist "verstimmt").
Beim Stehen sind die Hände frei. Die Gestik ist in der Regel
natürlicher, weil die Arme sich frei bewegen können und
nicht auf dem Pult "geerdet" werden können.
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Bei "10 vor 10" von SF DRS und bei der Tageschau wird nun stehend moderiert.
Den Entscheid der Fernsehdirektion, stehend zu moderieren - unterstützen wir voll
und ganz. Tagesschaumoderator Franz Fischlin findet:
"Das neue Erscheinungsbild wurde von uns Moderatoren sehr positiv
aufgenommen".
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Zuvor seien die Moderatoren praktisch am Tisch "angeklebt"
gewesen. Nun habe man mehr Bewegungsraum, so dass das Publikum die
Moderatoren stärker als Persönlichkeit wahrnehmen könne.
"Es ist aber eine Umstellung - die Moderation wird anspruchsvoller",
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fügte Fischlin an. (
Quelle).
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Haben Sie gewusst, dass Ihre Stimme besser mit Ihrer Stimmung
übereinstimmt, wenn Sie auch stehend telefonieren?
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Der Grund, weshalb viele Leute lieber sitzen als stehen,
ist durchaus verständlich:
- Sie sind sich gewohnt, sich hinter einem Tisch oder Pult
verstecken zu können. Wer steht, kommt
sich wie "entblösst" vor.
- Redner wissen nicht, wohin mit den Händen.
Weil viele Menschen beim Stehen die Gestik blockieren
(mit verschränkten Armen als "Ersatzpult", mit den Händen
auf dem Rücken oder in den Hosentaschen), kommt es vielfach zu
störenden Pendelbewegungen, weil der Körper die Spannung
mit Bewegungen nicht abbauen kann. Wer die Gestik "laufen" lässt,
wird nicht nur besser verstanden: es wird auch die Muskulatur gelockert
und Druck abgebaut, besonders in Stress-Situationen.
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