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www.rhetorik.ch aktuell: (1. September, 2005)

"Black'n'Blond" startet definitiv






Bildquelle: tagesanzeiger.ch
Am Montag, den 17. Oktober, startet bei SF DRS die erste, einzig echte Late-Night-Sendung nach "Nightmoor". Das neue TV-Produkt "Black'n'Blond" wird von einem bekannten Duo geprägt. Es sind die beiden alten "MusicStar" Veteranen Roman Kilchsperger und Chris von Rohr. Wobei Ersterer als Gastgeber, letzterer als "Sidekick" fungiert, wie es in der Pressemitteilung des Schweizer Fernsehens heisst.


In der Late-Night show sollen Roman Kilchsperger und Chris von Rohr jeweils auf die vergangene Woche zurückschauen. Blick: "Wortakrobatik pur wird beim Zusammentreffen des "Realisten" Kilchsperger und des "Schamanen" von Rohr versprochen. Dazu gibt es jeweils einen aktuellen Gast, der für die musikalische Untermalung sorgt und eine Live-Band - nach dem bekannten Muster der deutschen Vorbilder."

"Weltwoche": "Für die Produktion ist B&B Endemol verantwortlich, die bereits "Deal or no deal" mit Kilchsperger realisiert. "Black'n'Blond" zeige "eine bewusst subjektive Sicht von zwei Schweizer Männern", kommt SF DRS allfälligen Kritikern in einem Communiqué zuvor. Kilchsperger und von Rohr erhielten "die Gelegenheit, ihre Stärke als freche und amüsante Wortakrobaten auszuleben". Der Moderator und das Rock-Fossil sollen sich jeweils durch die vergangene Woche frotzeln.

"Black'n'Blond" wird wöchentlich am Montag live vor rund 120 Zuschauern aufgezeichnet und um 22.45 Uhr auf SF2 ausgestrahlt. Die Sendung soll 35 Minuten dauern und wird im Auftrag von SF DRS produziert. Durch die Show begleitet eine Live-Band. In jede Sendung wird ein aktueller Gast eingeladen. Wir werden die Wortakrobaten mit Interesse beobachten.



Bild: Nebelspalter, 1999
Rückblick: Die Sendung "NightMOOR" wurde um 1999 auf SF2 ausgestrahlt. Dieter Moor, der Gastgeber und Moderator der Sendung war damals von den Medien nicht gerade mit Sammthandschuhen angefasst worden. Der "Mann mit dem Vierkantgesicht" und dem teilweise reichlich groben Humor konnte damals die Schweizer Fernsehgemeinde nicht überzeugen.




Nachtrag vom 25. Oktober, 2005 Die neue Late-Night-Show des Schweizer Fernsehens hat schon bei der zweiten Sendung deutlich Zuschauer verloren. Die erste Sendung sahen im Schnitt 265'000 Personen -- die zweite nur noch 179'000. Der Marktanteil fiel von 30 auf 21.6 Prozent.

Wir vertreten nach wie vor die Meinung: Langfristig können sich Moderatoren mit billige oder plumpen Gags "aus der unteren Schublade" nicht halten. Wortspiele, Geistesblitze und Wortspielereien erfordern mehr als was wir bis jetzt gesehen haben.

Auch der "Blick" ärgert sich in der Ausgabe vom 27. Oktober über die Sendung "Black and Blond". Blickleser:

  • "... Um etwas Ähnliches zu erreichen wie Harald Schmid, kann ich nur sagen: Üben, Üben, Üben".
  • "Was ist los mit unserem Fernsehen? Ein Patrick Frey, den alle lustig fanden, wird abgesetzt. Einem Chris Rohr gibt man eine Plattform."
  • "Habt ihre keinen eigenen Ideen, ihr Arschzeiger und Quadrat-Dummschwätzer!"
  • Sie Sendung müsste heissen: Black und Blöd!
  • "Wie lange müssen wir uns dieses Elend noch ansehen, resp. Anhören Was da präsentiert wird, ist so niederträchtig und so beleidigend-schlimmer geht's wirklich nicht mehr... Übrigens bin ich mir sicher, dass Blochers nackter Hintern immer noch wesentlich schöner ist als von Rohrs Gesicht."
  • "Seit der Ära Deltenre ist das Niveau auf unzumutbare Tiefe gesunken..."
  • "... In hundert Jahren wird man sagen: Seht so verblödete war die Schweiz im Jahre 2005, während das Publikum applaudierte."
  • " .. ein Programm, das Primitiver nicht sein kann. An Geschmacklosigkeit nicht mehr zu überbieten und für den Zuschauer schlicht und einfach eine Zumutung!"


Nachtrag vom 29. Oktober, 2005: Medienecho Thurgauer Zeitung:

Bei der helvetischen Variante der Late-Night-Show ist alles Imitat und bei anderen geklaut. Und dort, wo der Schwarze und der Blonde von den Originalen abweichen, funktioniert es nicht. Statt zwischen den beiden gegensätzlichen Charakteren Spannung aufzubauen und sich witzige Duelle zu liefern, liegen sie sich in den Armen und zelebrieren ihre neue Männerfreundschaft. Aber wen interessiert das? Dabei hatten ihre Vorbilder Harald Schmidt oder Stefan Raab mit ihren "Opfern" Feuerstein und Andrak beziehungsweise Elton gezeigt, wie mit der richtigen Rollenverteilung Komik mehr oder weniger garantiert werden kann.


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