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www.rhetorik.ch aktuell: (29. Juli, 2005)

Eine Rede die schon im Voraus zu reden gab



Der Gedenkanlass zum Rütlirapport der Armee am 25. Juli fand gänzlich ohne die heutige Armee statt: Verteidigungsminister Schmid und hohe Offiziere kamen nicht. Überraschenderweise wurden auch Hilfeleistungen von Soldaten nicht bewilligt. Ein nationales Interesse des Anlasses sei nicht klar auszumachen und mit dem Einsatz sei auch kein Trainingseffekt verbunden. Vor 65 Jahren namen die 650 höchsten Offiziere am Rütli Rapport von General Guisan teil. Bundesrat Christoph Blocher sprang ein und sprach auf dem Rütli zum 65. Jahrestags über bewaffnete Neutralität. Blocher:

"Gerade die jüngsten, bis nach Europa hineingetragenen Terroranschläge zeigen, dass die Neutralität auch in Zeiten überstaatlicher Auseinandersetzungen einen besseren Schutz bietet als voreilige Parteinahme".




Er erinnerte an die Neutralität als Überlebensstrategie der Schweiz im Jahr 1940. Obwohl die Schweiz in dieser Zeit auch Fehler begangen habe, sei es gelungen, den Krieg als neutraler Staat zu überstehen.

Zur Gedenkfeier waren zwischen 1500 und 2000 Personen auf der Rütliwiese versammelt. Organisiert wurde die Feier von nationalkonservativen Vereinen und Institutionen wie Pro Tell und Aktion Aktivdienst. OK-Präsident Bruno Maurer und der Urner Landammann Josef Arnold erinnerten an die bewegte Geschichte des Rütlis. Maurer bedauerte ausdrücklich die Abwesenheit der Armeespitze.

Blocher selbst vergass nicht zu erwähnen, noch nie habe er im Voraus so viele Kritiken zu einer Rede gelesen habe, die noch gar nicht geschrieben war.

Der Anlass hatte doch vorher viel zu reden gegeben. Befürchtungen waren geäussert worden, wonach Rechtsextreme diesen Anlass eine Woche vor dem 1. August für einen Auftritt missbrauchen könnten und Bundesrat Blocher seine Rütlirede als Plattform gegen die Personenfreizügigkeit verwenden würde.




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