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Der Westdeutsche Rundfunk WDR hat wegen Schleichwerbung
in Tatort-Krimis einen Strafantrag
gegen die TV-Produktionsfirma Colonia Media angetragen.
(Schleichwerbung heisst in der Medienbranche auch
Product Placement.)
Nun werden die Filme der Tochterfirma von "Bavaria"
durch den WDR überprüft.
Alle Produktionen, die bis 1997 von der Filmfirma
"Colonia Media"
produziert wurden, mussten vorsorglich gesperrt werden.
Der WDR hat nach Angaben des WDR Intendanten Fritz Pleitgen
vorsorglich 67 Filme und zwei Serien gesperrt. In der "Süddeutschen Zeitung"
meinte Pleitgen, dem Sender sei dadurch allein bei den Filmen ein Schaden von etwa 75
Millionen Euro entstanden.
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Die Liste der betroffenen Filme:
- 38 Tatorte (32 aus Köln, 6 aus Münster)
Aus Münsteraner Tatorten "Der dunkle Fleck" (20.10.2002)
und "Fakten, Fakten" (1.12.2002) habe es Produktplatzierungen gegen Entgeltzahlungen
der LBS und der LVM gegeben. Zusätzlich kam es zu Schleichwerbung für
Weizenbier in der Folge "Der dunkle Fleck."
- mindestens 12 TV-Movies (u.a. "Mein Vater", "Nie mehr 2. Liga",
"Der Herr der Wüste",
"Winterkind", "Der Weihnachtsbrei", "Dunkle Tage")
- preisgekrönte Dokumentationen wie
"Das Gefängnis Landsberg" und "Die Entstehung der Republik".
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Die Prüfer sollen inzwischen auch dokumentiert haben, wie dreist beim
"Marienhof" geschummelt wurde. Es seien in Verträgen jeweils bis
zu 20 versteckte Werbeeinblendungen vereinbart worden.
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Die Schauspielerin Nina Hoger scheint ebenfalls in den
Skandal verwickelt zu sein. Sie ist die Ehefrau des früheren
Geschäftsführers der Colonia-Media, Frank Döhmann
der vom WDR wegen Betruges und Untreue angezeigt wurde.
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Ein Ausschnitt aus einem Artikel
"Medienskandal, Schleichwerbung im Fernsehen" auf der
NDR Webseite:
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Unauffällig im Hintergrund: Das Sparkassenlogo. Im Reisebüro:
Der Slogan eines grossen Last-Minute-Anbieters. Eine bekannte deutsche
Krankenkasse: auch gut erkennbar. Über zehn Jahre soll so in
der ARD-Serie Marienhof für Themen und Marken geworben worden
sein. Der Vorwurf: gekaufte Dialoge, bezahlte Logos. Günter Struve,
ARD-Programmdirektor:
"Dass kleine Dinge immer wieder passieren bei
einzelnen Fernsehfilmen, bei Tatorten meinethalben auch, das will
ich nicht ausschliessen, das habe ich auch nicht ausgeschlossen.
Schleichwerbung ist verboten, steht im Vertrag, es ist ausserdem
rechtswidrig und ausserdem ist es ein Betrug am Auftraggeber. Also hier
ist die ARD der Betrogene und nicht der Täter."
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Es ist die ARD, die den Marienhof produziert mit ihrer Tochterfirma Bavaria-Film. Sie
gehört unter anderem dem WDR, SWR und mdr. Mehr als 2600 Folgen
wurden schon gedreht. Der Jahresetat: 20 Millionen Euro. Zuschüsse
von Firmen sind verboten - die Vorwürfe deshalb um so brisanter.
Hansgert Eschweiler, Bavaria-Film:
"Die Geschäftsführung
konzentriert sich im Moment ausschliesslich auf die vollständige
Aufklärung der Vorwürfe und so lange diese Sonderprüfung
läuft können wir natürlich nicht mehr sagen."
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Der
Wikipedia Eintrag
über Schleichwerbung gibt Beispiele von "Product Placements"
in Deutschen Fernsehproduktionen:
- Tatort-Ermittler Horst Schimanski lutschte
gerne eine bestimmte Bonbonmarke,
deren Tüte öfters deutlich zu erkennen war.
- Während der Sendung "Wetten dass..?" lagen stets
Haribo Goldbären bereit, für die der
Moderator Thomas Gottschalk auch in Werbespots auftritt.
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Quellen:
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