Wir haben die bekannteste deutsche Fernsehmoderatorin
Sabine Christiansen verschiedentlich in Polit-Talks
beobachtet und analysiert:
Jüngst sahen wir Christiansen einmal, als sie
sich unbeobachtet fühlte und dennoch mit der Kamera
aufgenommen wurde. Für uns wirkte Christiansen in dieser Situation
plötzlich natürlich.
Als sie jedoch die Kamera bemerkte, setzte sie
sich sofort in die bekannte Pose, die das Fünfmillionenpublikum
vom Sonntagabend her kennt.
In der NZZ am Sonntag vom 3. April
beschrieb Susanna Heim auf treffende Weise das Verhalten und die Wirkung
der 'Grande Dame' im Deutschen Fernsehen. Die Beobachtung basiert auf
dem Verhalten der Profimoderatorin anlässlich einer Veranstaltung im
St. Moritz. Sie deckt sich weitgehend mit unserer Wahrnehmung.
Wir zitieren einige Passagen dieses lesenswerten Beitrages:
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"Sabine Christiansen hebt sich nicht nur durch das elegante
Buisiness-Outfit vom Freizeitlook der Gäste ab. Es sind diese Gesten:
der angewinkelte rechte Arm, der zu Dirigierzwecken eingesetzt wird,
oder die Art, wie sie sich mittels halbschräger Kopflage dem
Gegenüber zuwendet, die eine Kamera-läuft-Atmosphäre
aufkommen lassen."
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"Diese filigrane Frau ist, wenn sie öffentlich auftritt, die Marke
'Sabine Christiansen'."
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"Die berufliche Christiansen wechselt die Seiten wie ein Fussballspieler
das Spielfeld nach der Halbzeit. Knallharte Polit-Journalistin und
Tänzerin auf wichtigen Partys."
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"Das Hochziehen der Augenbrauen (nach einer kritischen Frage) ist
als Warnung zu deuten. Für einen Moment versteht man, warum der
Bayrische Ministerpräsident Stoiber sie einmal versehentlich mit
"Frau Merkel" angesprochen hat..... Dann nimmt sie auch die Starre
einer Echse an. Gibt der Feind auf, dankt sie mit einem Lächeln,
indem ein mädchenhafter Charme aufblitzt.... Gerne schaltet sie
das Wörtchen "man" zwischen sich und die Welt. Auf Fragen, die im
Dunkeln der Gefühlslage tasten, antwortet sie mit derselben Diktion,
wie sie die Hartz-IV-Reformstau-Leier betet."
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"Die Luft ist dünn auf der Höhe des Erfolgs. Spielt sie
zu oft die Charme-Karte lassen die bleichgesichtigen Chefredaktioren
hämische Suaden verfassen, und ist sie zu tough zu den Gästen,
boykottieren sie ihre Sendung. Dabei ist das Austarieren von Nähe und
Distanz wohl die grösste Stärke dieser Informations-Veredlerin.
Mit ihrer emotionalen Ritterrüstung wäre Christiansen ein
ideales Mitglied für das englische Königshaus. Un die perfekte
Schräglage ihrer Beine übertrifft selbst eine Blaublütige
nicht."
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Was Susanne Heim nicht anspricht, ist das, was uns bei Christiansen
immer gestört hat: das "schnatterhaft" wirkende Sprechen ist aus
unserer Sicht leider noch nicht viel besser geworden.
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