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www.rhetorik.ch aktuell: (9. Februar, 2005)

Fotozensur eines Kunstobjekts





Die Amerikanische Stadt Chicago hatte vor Kurzen den Millenium Park eröffnet, in dem sich eine Spiegelskulptur mit Namen "Cloud Gate"="Wolkentor" befindet. Die Leute nennen die Skulptur aber auch einfach "The bean"="Die Bohne". "Die Bohne" ist ein 110 Tonnen schwerer, dreistöckiger Spiegel in der Form einer Bohne. Es ergeben sich unendlich viele kreative Fotomöglichkeiten.



Die Parkadministration behauptete, dass Fotos von der Skulptur einem Copyright unerstünden: Zitat von Karen Ryan, dem Pressechef des Projektes:

"Die Rechte für die Werke im Millenium Park gehören dem Künstler, der sie gemacht hat. Darum sind Reproduktionen, speziell für kommerzielle Zwecke nur mit der Genemigung des Künstlers erlaubt."


Weil damit auch Fotos gemeint sind, reagierten Chicago Blogger mit einem Feuerwerk von Fotos auf dem Internet. Eine Reaktion auf einem Internetforum meinte:

Stell Dein eigenes Kunstwerk vor der Skulptur auf und klage den Park ein, weil die Skulptur Dein kopiergeschütztes Werk reflektiert hat.




Ein Fotograf, Warren Wimmer, der die Skulptur von Anish Kapoor fotographieren wollte, soll tatsächlich vom Parkpersonal nach einer Erlaubnis gefragt worden sein. Ein Journalist, Ben Joravsky hatte daruufhin die Parkverantwortlichen angefragt und die obige Erklärung von Karen Ryan erhalten.



Dank Internet findet man ähnliche Geschichten: Fotografieren wird nicht nur schwieriger, weil Fotografen von Brücken, Schulen, wichtigen Gebäuden Gefahr laufen, als Terrorist verdächtigt zu werden, es sind gibt auch Copyrighthürden:

Das Fotografieren des Hollywood Schriftzuges in Los Angeles ist nicht erlaubt. Wer das Zeichen in einem Film etc braucht, muss Lizenzen bezahlen.
Der Eiffelturm ist seit 2003 in der Nacht nicht mehr fotographierbar, weil die Firma SNTE eine Lichtanlage installiert hat, die dem Copyright untersteht. Es ist somit nicht weiter legal, Fotos vom Eiffelturm ohne Bewilligung zu verkaufen. Nach Wikipedia soll Stéphane Dieu im Januar dieses Jahres gesagt haben: "Wir regulieren so nur den kommerziellen Gebrauch, sodass die Bilder nicht misbraucht werden".




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