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www.rhetorik.ch aktuell: (2. Januar, 2005)

TV-Kriege zum Jahresende



Nach "Bild" herrscht ein jahrelanger TV-Krieg zwischen ARD und ZDF. Es gibt nicht nur um die Rivalität zwischen öffentlich-rechtlichen Sendern einerseits und privaten Sendern andererseits. Auch der ARD und das ZDF duellieren sich neuerdings.


Gottschalk gegen Schmid

Harald Schmid machte sein Comeback mit "Mähne und Rauschebart". und "mindestens fünf Kilo Nichtstun-Speck am Kinn und vorm Bauch". Neun Millionen Euro kostet seine neue Show pro Jahr. Die ARD strich dafür sogar UEFA-Cup-Übertragungen. Kommentatoren meinten zum neuen "Look" von Schmid:
Weihnachtsmann statt "Dirty Harry"

Donnerwetter, ist das wirklich Harald Schmidt?






Christiansen gegen Kerner

Nach dem Gefecht "Gottschalk gegen Schmidt" gab es auch schon ein Duell "Kerner" gegen "Christiansen". Im Dezember 2004 hatte der ZDF am Sonntagabend parallel zur ARD-Sendung Sabine Christiansen eine Talkshow von Johannes Kerner ausgestrahlt.


ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut meinte im Nachrichtenmagazin "Focus":
Die Zeit ist reif dafür.

Kampfprogrammierung

Millionen Zuschauer sehen sich regelmässig die politische Talkshow von Sabine Christiansen an. Wackelt Christiansens Stuhl? Bellut kündigte an, die Sendung von Kerner, die bisher wöchentlich Dienstags bis Freitags kommt "kurzfristig" von Freitag auf Sonntag verlegt werde "wenn die ARD uns weiter unter Druck setzt". Damit reagiert das ZDF auf Pläne der ARD, die "Tagesthemen" auf 22.15 Uhr vorzuziehen und den "Bericht aus Bonn" unmittelbar vor der ZDF-Sendung "Berlin direkt" am Sonntagabend zu platzieren.

ZDF-Untersuchungen sollen gezeigt haben, dass viele Zuschauer am Sonntag lieber "Bambi"-Preisträger Kerner als Polit-Talkmasterin Christiansen sehen würden. ARD-Programmdirektor Günter Struve soll nach "Bild am Sonntag" mit ungewöhnlicher Schärfe auf die ZDF-Pläne reagiert haben:
"Die ARD hat an keiner Stelle gegen das ZDF programmiert. Das ZDF spricht dagegen zunächst ohne Anlass von 'Kampfprogrammierung' und droht dann selbst mit dieser. Alle wären gut beraten, auf solche Fingerhakeleien zu verzichten."


Klaus Kocks hatte sich nach dem schlechten Clintoninterview schon gefragt, ob Christiansens Stern nicht am Sinken sei. Im Duell "Menschen 2004" hatte Kerner nun hinsichtlich Einschaltquoten "Sabine Christiansen" geschlagen.
Johannes B. Kerner's Jahresrückblick "Menschen 2004" im ZDF war gemäss Einschaltquoten gegen Sabine Christiansens Talkrunde im Dezember überlegen. Kerner lud in der Sendung "Menschen 2004" berühmte Menschen und unbekannte "Helden des Alltags" zum Talk. Kerner konnte mit diesen "leichten" Themen deutlich mehr Zuschauer gewinnen als Sabine Christiansen, die zur gleichen Zeit die Diskussion darüber leitete, ob Angela Merkel die Union aus der Krise führen kann.


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